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Weil am Rhein Bieter-Duo beweist längsten Atem

Saskia Scherer

Immobilien: Altweiler Turm erzielt bei Zwangsversteigerung Kaufpreis von 455.000 Euro.

Weil am Rhein - Der Altweiler Turm hat den Besitzer gewechselt. Bei der gestrigen Zwangsversteigerung lag das höchste Gebot bei 455 000 Euro. Als Verkehrswert waren 385 000 Euro für das Gebäude und das angrenzende, als Parkplatz genutzte Grundstück ermittelt worden. Höchstbietende waren ein Handwerker aus Schliengen und ein Architekt aus Stuttgart, die das Gebäude nun zu gleichen Teilen gemeinsam erworben haben. Bis sie ein entsprechendes Baugesuch gestellt haben, wollen sie ihre Namen noch nicht in der Zeitung lesen.

Was mit dem Turm nun geschieht, steht indes noch nicht genau fest. „Sanieren und umbauen“, meinten die beiden Herren auf Nachfrage. „Wir müssen das Gebäude erstmal begehen, wir haben es bisher nur von außen gesehen“, erklärte der Architekt direkt nach der Versteigerung. In einem Teil seien sicher Wohnungen denkbar, sagte er. „Beim Erdgeschoss müssen wir sehen, was es hergibt.“

Fest stehe aber, dass es nicht wie bisher genutzt werden soll – der Turm war früher bekannt als Gastrobetrieb und Nachtlokal. „Es wird spannend“, meinte der Stuttgarter, der ursprünglich aus der Region stammt und über seinen Vater auf die Versteigerung aufmerksam wurde. „Es ist ein schwieriges, aber auch interessantes Gebäude. Solch eine Turmlage ist sicher nicht schlecht in Weil.“

Mit Betrag von fast einer halben Million Euro gerechnet

Dass der Kaufpreis so in die Höhe geklettert ist, hatten sie schon irgendwie vermutet. „Natürlich nicht gehofft“, sagte er. „Mit 450 000 Euro haben wir aber schon gerechnet“, erklärte sein Geschäftspartner.

Auf Betreiben zweier Gläubiger, das Finanzamt und das Landratsamt Lörrach, kam der Turm unter den Hammer. Das Mindestgebot musste bei der Hälfte des Verkehrswerts liegen, also 192 5000 Euro, stellte Rechtspfleger Volker Zimmermann fest, der die Versteigerung leitete. Das war dann auch das Einstiegsgebot zweier Bieter aus Weil. Das zweite Gebot von 210 000 Euro gaben die neuen Besitzer ab. Ein dritter Weiler bot 220 000 Euro. Noch drei weitere Bieter stiegen ein, bis sich ein Mann aus Riehen dem Bieter-Duo aus Schliengen/Stuttgart geschlagen gab. Er hatte zuvor 452 380 Euro geboten.

Wäre ein Gläubiger anwesend gewesen, hätte dieser auch ein Mindestgebot von 70 Prozent des Verkehrswerts fordern können. Dies war zwar nicht der Fall, aber auch diese Grenze wurde ohnehin geknackt, wie Zimmermann feststellte.

Nach der Versteigerung brachen die neuen Besitzer übrigens gleich zur Begehung auf. Den ersten Eindruck beschrieb der Architekt am Redaktionstelefon als „mittelmäßig“. „Im Erdgeschoss ist viel rot verbaut“, sagte er – dort befand sich eine Erotik-Bar.

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