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Weil am Rhein Buddhistin liebt den Advent

Weiler Zeitung
Für Monika Hubler ist die Vorweihnachtszeit etwas Wertvolles und Schönes. Foto: Sabine Theil Foto: Weiler Zeitung

Adventskalender: Haustür Nummer 16/4, Mittlere Straße, öffnet Monika Hubler

Die Haustür Nummer 16/4, Mittlere Straße, öffnet heute Monika Hubler. Ihr ist die Vorweihnachtszeit sehr wichtig. Als seit vielen Jahren praktizierende Buddhistin, die im christlichen Glauben erzogen wurde, liebt sie die Vorweihnachtszeit.

Von Sabine Theil

Weil am Rhein. Auch wenn Weihnachten im Buddhismus keine grundsätzliche Bedeutung hat, so ist das christliche Fest der Liebe auch mit Schenken verbunden, wie auch der Buddhist von Herzen und gerne freiwillig gibt. Besonderen Wert legt die Buddhistin vor allem in der Vorweihnachtszeit auf ein menschliches und emotionales Miteinander.

Fest verbunden mit der Vorweihnachtszeit sind für Monika Hubler Gerüche, die sie seit ihrer Kindheit kennt. Der Duft nach Mandarinen und vor allem nach Großmutters Bratäpfeln ist eng mit dieser Zeit verbunden, ebenso wie das Nüsseknacken. „Das ist etwas Wertvolles und Schönes.“

Ihren inzwischen erwachsenen Kindern hat die 72-Jährige die Tradition der Vorweihnachtszeit weitergegeben. „Nach der Schule bin ich mit meinen Kindern bei Kerzenlicht zusammengesessen, habe Tee getrunken, Mandarinen und Plätzchen gegessen und gemeinsam mit ihnen Weihnachtslieder gesungen“, erzählt Monika Hubler, die weiß, dass diese Traditionen nun an ihre vier Enkel weitergegeben werden.

„Ich liebe das menschlich Verbindende und Ruhige, das es in dieser manchmal hektischen Zeit auch gibt.“ Sie bedauert, dass das Miteinander, ihrem Gefühl nach, immer mehr verloren geht und meint: „Wir alle können etwas dagegen tun – das hat was mit Tradition zu tun und kommt nicht von allein.“ So macht sie auch das wunderbare Nachbarschaftsverhältnis glücklich, das sie als Geschenk empfindet.

Ursprünglich aus Norddeutschland, aber zuletzt aus der Schweiz hierhergezogen, fühlt sie sich zuhause „wie ein Dorf im Dorf“. Jedes Jahr veranstalten alle näheren Nachbarn ein Nikolausfest auf dem freien Platz zwischen den Häusern. Dazu treffen sich rund dreißig Personen aller Altersklassen. „Es gibt nicht nur zu Essen und zu trinken, sondern wir lachen auch sehr viel miteinander.“ Hubler: „Sich gegenseitig wahrzunehmen und füreinander da zu sein – das ist für mich Weihnachten.“

Demnächst gehen sie und ihr Mann mit den Enkeln gemeinsam einkaufen. Auch ein schönes gemeinsames Erlebnis: „Da darf sich jeder in einem vorgegebenen Kostenrahmen was aussuchen, was dann allerdings erst an Weihnachten übergeben wird.“ Auch das Weihnachtskartenschreiben mit Füller gehört für sie dazu. Die Karten, die sie erhält, stellt sie alle auf, als Zeichen dafür, wie schön es ist, dass andere an einen denken.

Die Worte, die der Dalai Lama ihr bei einer Audienz in Graz im Herbst 2002 gesagt hatte, bestätigen sich für sie leider immer wieder: „Wenn das Ego zu groß ist, gibt es Probleme.“ Ihr Wunsch für alle Menschen für Weihnachten lautet: „Wir müssen wieder lernen, uns auf das, was wir haben zu besinnen, und nicht auf das, was wir nicht haben.“ Sie ist überzeugt, dass man das wieder lernen kann – und kann die Unzufriedenheit vieler Menschen nicht verstehen. Die Suche nach dem inneren Frieden hat Monika Hubler zum Buddhismus gebracht. Den hat sie gefunden – sie ist mit sich selbst im Reinen.

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