Weil am Rhein Bücher leihen im Wandel der Zeit

Weiler Zeitung
Bibliotheksleiterin Ellen Benz mit dem Schild, mit dem 1927 auf die neu eröffnete Volksbücherei in der Leopoldschule hingewiesen wurde und das in diesem Jahr bei Aufräumarbeiten gefunden wurde Foto: zVg/Agnes Räuber Foto: Weiler Zeitung

Jubiläum: Stadtbibliothek seit 25 Jahren in der Kirche St. Peter und Paul / Veranstaltungen und Aktionen

Im Herbst 1994 wurde die Neueröffnung der Weiler Stadtbibliothek in der ehemaligen Kirche St. Peter und Paul gefeiert. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens blickt das Team zurück und bietet zahlreiche Veranstaltungen sowie Aktionen an.

Weil am Rhein. Noch bevor Weil zur Stadt erhoben wurde, beschloss der Gemeinderat im Jahr 1926 die Einrichtung einer Bücherei: Eröffnet wurde diese 1927 von Engelbert Trimpin, einem pensionierten Oberlehrer der Leopoldschule, in deren Räumen mit rund 600 Büchern. Der Anfangsbestand setzte sich unter anderem aus einer Spende vom „Institut für Volksbildung“ in Berlin und aus gestifteten Büchern von Privatpersonen zusammen. Bücher wurden als etwas sehr Kostbares angesehen – daher war die Ausleihe auf ein großes Buch oder zwei kleine Bücher beschränkt, weiß Bibliotheksleiterin Ellen Benz.

Umzug in die Kirche

Nach elf Jahren übernahm die Tochter des Gründers, Mathilde Trimpin, die Leitung und betreute die Bibliothek 40 Jahre lang bis zu ihrem 79. Lebensjahr. 1961 wurde die Bibliothek in eine Freihandbibliothek umgewandelt, in der man sich nun auch aufhalten konnte, um etwas nachzuschlagen. 1967 zog die Bibliothek mit fast 5000 Büchern in das „Haus der Volksbildung“. Die Leitung übernahmen zunächst Franz Waschkies und Clemens Kaltwasser, ab 1978 Ruth Heidenreich. Bis zu ihrem Ausscheiden im Dezember 1989 hatte sie den Buchbestand auf mehr als 12 700 Bücher erhöht. Mit der Aufgabe, eine moderne Bibliothek zu schaffen, übernahm die Diplom-Bibliothekarin Ellen Benz im April 1990 als erste Fachkraft die Leitung.

Im November 1990 fasste der Gemeinderat den Beschluss, die Bibliothek in der ehemaligen Kirche der katholischen Gemeinde St. Peter und Paul unterzubringen. Am 17. November 1994 wurde die neue Bibliothek eingeweiht. Die Grundsteinlegung für die Kirche war am 4. September 1904. Das neue Gotteshaus war allerdings schon nach 20 Jahren zu klein. Und so begann man 1927 mit dem Erweiterungsbau.

Medienangebot

Das Team der Stadtbibliothek hat das Medienangebot mittlerweile erheblich ausgeweitet, viele neue Serviceleistungen eingeführt und eine breite Palette von Veranstaltungen durchgeführt wie Lesungen, Kindertheater, Bilderbuchkinos, Büchertauschbörsen sowie Ausstellungen.

2019 stehen in den drei Geschossen auf mehr als 1000 Quadratmetern rund 74 000 physische Medieneinheiten zur Auswahl: Neben Büchern auch DVDs, Blu-rays, CDs, CD-ROMs, Nintendo-Konsolenspiele, Bilderbuchkinos, Karten, Gesellschaftsspiele sowie Zeitungen und Zeitschriften. Und inzwischen werden nun schon weit über 10 000 E-Medien angeboten.

Der Bücherbestand wurde in den 25 Jahren kräftig ausgebaut und immer wieder um weitere Buchgruppen wie Großdruckbücher oder Mangas erweitert. Mit der Artothek schuf man 1998 die Möglichkeit zur Ausleihe von Original-Kunstwerken.

Die Stadtbibliothek versteht sich als wichtiger Ort der Leseförderung, als Aufenthaltsort und als Zentrum für lebenslanges Lernen. Außerdem will sie ein Informationszentrum für alle sein und bietet auch Medien in Fremdsprachen wie Englisch (mehr als 780 Medien) und Französisch (315 Medien) an. Außerdem gibt es aktuell mehr als 95 Bücher in türkischer Sprache.

Für die Bibliotheksleiterin waren die vergangenen 25 Jahre rückblickend „sehr abwechslungsreich und interessant“, aber auch der Blick in die Zukunft bleibe spannend, stehen Bibliotheken „doch heute vor der Aufgabe, den Spagat zwischen dem Vermitteln von Büchern und den neuen Medien mit immer schnellerer Informationsvermittlung zu schaffen“.

Jubiläumsveranstaltungen

Zum Jubiläum werden beispielsweise angeboten: ein Schätz-Gewinnspiel, verschiedene Kindertheater, ein Jubiläums-Schnupperangebot, Bilderbuchkinos, eine Krimilesung mit Dinner im Restaurant „Ott’s Leopoldshöhe“, eine Autorenbegegnung für Schulklassen, Poetry Slam und eine Bibliotheksführung. Am Samstag, 16. November, hat die Stadtbibliothek länger geöffnet und feiert das Jubiläum unter anderem mit Kinderschminken, der Preisverleihung der Postkarten-Aktion und vier Kurz-Vorträgen rund um Ernährungsthemen mit Constanze Wach.

Aus Anlass des Jubiläums steht die quartalsweise erscheinende Bibliothekszeitschrift „Bibulum“ für die Monate Oktober bis Dezember ganz unter dem Thema „Die schöne Welt der Bücher“.

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