Weil am Rhein Bürger appellieren, B 3-Sperrung nicht zu verlängern

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Die B 3 an der „Dreiländergalerie“-Baustelle ist halbseitig gesperrt. Foto: Saskia Scherer

„Dreiländergalerie“: Schreiben an Stadt, Regierungspräsidium, Landratsamt und weitere Empfänger

Weil am Rhein - Nachdem bekannt wurde, dass der Investor Cemagg im Zuge des Baus der „Dreiländergalerie“ einen Antrag auf Verlängerung der permanenten halbseitigen Sperrung der B 3 stellen will, hat sich ein Weiler Ehepaar zu Wort gemeldet. „Wir möchten Ihnen unsere Sicht und Bedenken mitteilen, bevor Sie diese weitreichende Entscheidung treffen“, heißt es in einem Schreiben, das unter anderem an das Regierungspräsidium Freiburg, das Landratsamt Lörrach, die Stadt Weil am Rhein, den Gemeinderat, die Leitung des Kant-Gymnasiums, den Elternbeirat, die Polizei sowie die Presse ging.

Durch Sperrung deutlich mehr Autoverkehr in der Stadt

Aufgrund der Sperrung habe der Autoverkehr in der Stadt wesentlich zugenommen, schildern die Verfasser. „Die Autos fahren durch eine Tempo-20-Zone, queren mehrere Schulwege und fahren in der Nähe eines Seniorenheims vorbei. Allein auf das Kant-Gymnasium gehen rund 1000 Kinder aus der Stadt und dem Umland, welche direkt und unmittelbar vom erhöhten Verkehrsaufkommen betroffen sind.“ Je nach Schulweg der Kinder betreffe die Umleitungsstrecke auch die Kinder der Leopoldschule.

„Jetzt plant die Stadt zusätzlich noch eine temporäre Fußgängerzone, die Verkehrssituation auf den Umleitungsstrecken wird für Fußgänger und Radfahrer noch gefährlicher“, befürchten die beiden Weiler. „Mit der Entscheidung für die permanente halbseitige Sperrung verlängern Sie das erhöhte Gefährdungspotenzial für die Bürger der Stadt und vor allem für die Kinder. Wir bitten Sie, auf die Einhaltung der ursprünglichen Vereinbarung zu bestehen und keine Verlängerung der bestehenden Sperrung der Bundesstraße zu genehmigen“, lautet nun ihr Appell. Die Kosteneinsparung, die durch „die bequeme und kostengünstigere Vorgehensweise im Bau“ für die Cemagg entstehe, stehe in keinem Verhältnis zum Wohl der Bürger der Stadt, meinen die beiden.

Das Ehepaar bittet nun, das Wohl der Bürger vor die wirtschaftlichen Interessen eines einzelnen Unternehmens zu stellen. Das Großbaustellen auch ohne permanente Sperrungen möglich seien, würden genügend Beispiele in der Nachbarschaft zeigen, heißt es.

Reaktionen

„Meine Unterstützung haben Sie voll und ganz“, teilte FDP-Stadtrat Thomas Harms den Verfassern umgehend mit.

Die Untere Straßenverkehrsbehörde der Stadt werde den Antrag auf Verlängerung bearbeiten, so die Auskunft von Erster Bürgermeister Christoph Huber. Dieser liege aber noch nicht vor. Nach der Antragstellung werden die Fachbehörden angehört, darunter im Wesentlichen auch die Stellen, an die das Weiler Ehepaar sein Schreiben adressiert hat. Auf einzelne darin vorgetragene Argumente werde die Untere Straßenverkehrsbehörde eingehen, die wiederum ihre Entscheidung nach Anhörung der Fachbehörden nach pflichtgemäßen Ermessen zu treffen haben wird, erläuterte Huber.

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