Weil am Rhein Bürger sehen öfter die scheuen Rehe

Zoë Schäuble
(Symbolfoto) Foto: zVg/Reinhard Huber

Tierwelt: Im Frühsommer sind Ricken und Kitze aktiver / Beobachtungen am Tüllinger Berg

Weil am Rhein - Für Rehe und deren Nachwuchs bietet die strukturreiche Landschaft am Tüllinger Berg vielerlei Versteckmöglichkeiten. Im Frühsommer sind die Rehe mit ihren Kitzen allerdings verstärkt auch auf den unbewaldeten Flächen am Tüllinger zu beobachten. Dies liege vor allem daran, dass die Ricken mit ihren Kitzen zu dieser Jahreszeit aktiver unterwegs seien, erklärt Berthold Köpfer, Forstrevierleiter des Forstreviers Lörrach und Weil am Rhein.

Die Hauptsetzzeit, gemeint ist damit der Zeitraum, in dem die Rehkitze geboren werden, sind die Monate Mai und Juni. „Für die Ricke ist es typisch, sich nur sehr kurze Zeit bei ihrem Kitz aufzuhalten“, verdeutlicht Köpfer. Dabei handele es sich aber nicht etwa um mangelnde Fürsorge. „Die Ricke legt ihr Kitz im bewaldeten Bereich oder auf der Grünfläche im hohen Gras ab.“ Um es zu säugen und zu reinigen, kehrt sie zu ihrem Jungtier zurück und ist damit insgesamt auch tendenziell nicht so gut vor neugierigen Blicken geschützt, wie in der restlichen Zeit des Jahres.

Das könnte auch der Grund sein, weswegen Spaziergänger, Radfahrer, Wanderer und Anwohner am Tüllinger Berg die Tiere gerade verstärkt wahrnehmen. Der Forstrevierleiter erläutert: „Im Winter haben die Rehe keine Jungtiere und sind deutlich versteckter.“ Dass es aber mehr Rehe gebe, hält Köpfer für sehr unwahrscheinlich. „Man sieht sie nur mehr.“

Auch dem Trinationalen Umweltzentrum sind die Rehe am Tüllinger aufgefallen, eine systematische Erfassung der Tiere gebe es aber nicht, erklärt Fachbereichsleiterin Astrid Deek. „Rehe zu zählen ist sowieso ein hoffnungsloses Unterfangen“, merkt Köpfer an.

Gefährlich für die Kitze sind die großen Mähmaschinen, mit denen die landwirtschaftlichen Grünflächen am Tüllinger bewirtschaftet werden. „Um die Tiere zu schützen, werden vor dem Einsatz der Mähmaschinen Begehungen und Kontrollen mit Drohnen gemacht“, beschreibt Köpfer das Vorgehen. So stelle man sicher, dass die Jungtiere nicht übersehen werden.

„Von der Leine gelassene Hunde stellen dieser Tage für die Rehe ebenfalls eine große Belastung dar“, weiß Naturfotograf Reinhard Huber. Sie können die Rehe aufscheuchen. Der Eimeldinger ist viel am Tüllinger unterwegs und kennt die Orte, an denen sich die Rehe besonders in den Monaten der Setzzeit aufhalten. Am frühen Morgen oder in der Abendzeit beobachtet er die Tiere – manchmal sogar mit Nachwuchs – zwischen den Weinreben, was er auch fotografisch festgehalten hat.

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