Weil am Rhein Christbaum umfunktioniert

Saskia Scherer
Der Weihnachtsbaum wurde zum Narrenbaum. Foto: zVg

Fasnacht: Narrenbaum steht auf dem Lindenplatz / Ohne Zuschauer und Programm

Weil am Rhein - Der Weiler Weihnachtsbaum hat noch nicht ausgedient: Seit Samstag ziert er den Lindenplatz als Narrenbaum. Auf das beliebte Spektakel rund um das Setzen des Baums musste in diesem Jahr coronabedingt aber gänzlich verzichtet werden.

Traditionell zeichnen die Wiler Rhy Waggis und die Räbbuure dafür verantwortlich, dass der Narrenbaum an Ort und Stelle seine Pracht entfalten kann – so zwar auch in diesem Jahr, allerdings der Kontaktbeschränkungen wegen nur mit insgesamt zwei Personen. Der Weihnachtsbaum wurde für seinen neuen Zweck kahl geschlagen, mit einem bunten Kranz versehen und soll nun ein bisschen fasnächtliche Stimmung verbreiten, heißt es auf Nachfrage. Auch weil bekanntlich in den kommenden Wochen auf die Zunftabende, Umzüge und all die anderen Veranstaltungen verzichtet werden muss.

Eigentlich kommen zahlreiche Schaulustige

Normalerweise lockt das Prozedere, bis der Narrenbaum an seinem Platz steht, rund 1500 Zuschauer an und es sind zahlreiche Personen im Einsatz. Und das funktioniert so: Auf Kommando des Bammerts wird der Baum angehoben, dann werden die ersten Stichel gesetzt. Stichel sind die hölzernen Zangen, mit denen per Zackenkette der Baum in die Verankerung gehievt wird.

Nach und nach werden dann die verschiedenen langen Stichel an den Baum gesetzt und er wandert langsam in die Höhe. Danach wird der Baum in die Senkrechte gestellt, bevor er in das Narrenbaumloch rutscht. Dort wird der Baum senkrecht ausgerichtet und mit Keilen verspannt. Zum Schluss folgt das Anbringen des Tannenreisig-Rings mit den hölzernen Symbolfiguren der Buurefasnacht unter der Krone.

Rund um das Narrenbaumsetzen wird in normalen Jahren auch noch einiges geboten. Die Zinke-Waggis sorgen für Musik, in einer großen Pfanne werden hunderte Eier und mehrere Kilogramm Speck angebraten und man kann sich an den Cliquenständen sowie bis spät in die Nacht in deren Domizilen tummeln. Uwe Wissler, Vorsitzender der IG Weiler Straßenfasnacht, kann sonst auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, wie Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und den Chef des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte, Klaus-Peter Klein. Verschiedene Ehrungen und Orden werden überreicht.

Übrigens: Mit 840 Kilogramm wurde im vergangenen Jahr der schwerste Narrenbaum in der seit 1982 gepflegten Tradition in Alt-Weil gesetzt. Die 26,1 Meter lange Tanne hatten 60 Männer aus dem Wald getragen. Das diesjährige Exemplar musste kleiner ausfallen.

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