Zu viel eingekauft
Das Zollamt Otterbach ist auf deutscher und Schweizer Seite nicht mehr immer durchgängig besetzt. Allerdings kontrollieren Zollstreifen regelmäßig Grenzgänger. Wenn die Schweizer Grenzwache Einkaufstouristen mit mehr als einem Kilo eingekauftem Fleisch erwischt, so weiß Antje Bendel, stellt sie es den Betroffenen frei, entweder die Übermenge zurückzubringen oder die fällige Einfuhrabgabe zu entrichten. Und die liegt bei einem Kilo Fleisch bei 17 Franken. Da aber kaum ein Einkaufstourist wieder in den Supermarkt zurückgeht, um das über der Freimenge liegende Fleisch zurückzubringen, wird es eben einfach entlang der Strecke zwischen Otterbach und Kernstadt irgendwo entsorgt.
Appell an die Vernunft
Dass dies ein großes Ärgernis ist, dessen sind sich alle bewusst. Doch auch Stadt und Zoll können nur an die Vernunft der Einkaufstouristen aus dem Nachbarland appellieren, nicht mehr als ein Kilo Fleisch zu kaufen oder aber die Übermenge ordnungsgemäß zu verzollen.
Übrigens: Laut einer Regierungsstudie aus dem Jahr 2012 wirft jeder Bundesbürger pro Jahr knapp 82 Kilo Lebensmittel weg.
Weggeworfene Lebensmittel seien aber nicht nur moralisch fragwürdig, wie der „Fleischatlas“ des Magazins „Provieh“ feststellt, sondern hätten auch direkte Auswirkungen auf die Umwelt und Ressourcen. Denn für jedes weggeworfene Lebensmittel wurde Fläche, Wasser und Energie verschwendet, heißt es in dem Bericht.