Weil am Rhein Das Beste aus der Situation machen

Weiler Zeitung

Umfrage: Wie verbringen die Menschen die Osterfeiertage in Zeiten der Corona-Krise?

Ostern steht vor der Tür und normalerweise ist es die Zeit, in der man sich mit Freunden oder Familie trifft. Doch die Corona-Krise mit ihren Beschränkungen beschneidet viele in ihrem Wunsch, wegzufahren oder die Liebsten zu treffen. Unsere Zeitung hat bei verschiedenen Personen, die in Weil leben oder sich dort engagieren, nachgefragt, wie sie diese doch sehr speziellen Osterfeiertage verbringen.

Weil am Rhein . Der Vorsitzende des Haltinger Gesangvereins, Gustav Walliser, bleibt mit seiner Frau zu Hause. „Wir haben nichts geplant, außer, dass wir uns Spargel gönnen werden“, sagt Walliser im Gespräch mit unserer Zeitung. Osterhasen stehen dabei nicht auf den Plan.

Auch beim ESV-Vorsitzenden Maik Hoffmann ist bis jetzt nichts geplant. „Wir haben aber auch sonst kein Ritual an Ostern, außer meine Schwiegereltern und meine Eltern zu besuchen“, berichtet er. Doch dafür dürfen sich seine Söhne, Frau und er einen Tag aussuchen, an dem es das Lieblingsgericht gibt. „Und die Eiersuche wird trotzdem stattfinden“, fügt Hoffmann hinzu.

„Das Wetter ist gut, also werden meine Frau und ich eine kleine Radtour machen, wo weniger Leute unterwegs sind“, berichtet Jürgen Wiechert, Vorsitzender der Weiler IG Velo. Schade sei nur, dass er seine Kinder nicht sehen kann, aber auch da haben die Wiecherts eine Lösung: Sie nutzen Skype. „Das wäre das erste Ostern mit unserem Enkel und unser ältester Sohn hat Geburtstag, aber wir halten uns an die Regeln und daher werden wir am Sonntag mit unseren Kindern und dem Enkelkind skypen. Die Osterhasen haben wir bereits mit einem Päckchen los geschickt“, berichtet er. Auch die sonstigen Pläne fallen bei den Wiecherts flach. Eigentlich wäre das Paar am Sonntag beim Tanzabend in Schopfheim gewesen, „aber wir machen es uns dann zu Hause eben gemütlich und kochen uns etwas Schönes“, sagt Wiechert.

Sabine Musolt, Vorsitzende des evangelischen Diakonie- und Frauenvereins Haltingen, wird die Ostertage ebenfalls nutzen, um sich auf das Fahrrad zu schwingen und mit ihrem Mann einen Geheimtipp zu erkunden. „Wir haben unseren Garten schon mit Ostereiern dekoriert, aber ich nutze die Zeit auch, um Neues auszuprobieren und tolle Ideen umzusetzen. Plötzlich erkennt man ungeahnte Fähigkeiten“, lacht Musolt. Sie hat keine Sorge vor Langeweile, denn jeder Tag bringe etwas Neues mit sich und das sei schließlich auch spannend. Ihre Kinder kann sie leider nicht sehen, aber mit Fotos und dem Telefon sei man ja gut miteinander verbunden. Ansonsten widmet sie sich Aufgaben, die sonst liegen geblieben sind. „Ich will alte Fotos in Alben kleben und auch mal ein Buch lesen, das bei uns noch im Regal steht“, berichtet Musolt. Aber sie sieht die Zeit auch als positiv an: „Viele Menschen nehmen einander wieder mehr wahr und unterstützen sich gegenseitig. Das finde ich toll und ich hoffe, dass die Menschen daraus lernen und der Zusammenhalt auch nach Corona aufrechterhalten wird.“

„Die Gesamtsituation macht mir schon schwer zu schaffen, denn eigentlich bin ich gerne unter Menschen“, sagt Michael Lindemer, Vorsitzender der Markgräfler Trachtengruppe. „Aber jetzt an Ostern habe ich immerhin den Luxus, mit meinen Eltern und meiner Tante zu feiern. Wenn schönes Wetter ist, dann treffen wir uns im Garten“, erzählt Lindemer. Traurig findet er nur, dass er seine Patenkinder nicht sehen kann. Aber er hat schon einen Plan B: „Vielleicht überrasche ich sie, indem ich ihren Osterhasen bei ihnen im Garten verstecke, dann können sie ihn dort suchen.“ Den traditionellen Osterhasenbraten gibt es bei der Familie Lindemer immer am Ostermontag. Ansonsten plant Lindemer einen Spaziergang im nahegelegenen Straußigarten.

„Da kein Gottesdienst stattfindet, habe ich nicht viel vor“, berichtet Pfarrerin Dagmar Jetter von der evangelischen Kirchengemeinde Weil am Rhein. Sie wird in der Kirche die Osterkerze anzünden und diese ans Fenster stellen sowie die Glocken zu Ostern erklingen lassen. Der Gottesdienst sei bereits auf Video aufgenommen worden. „Es ist traurig, dass ich meine Kinder nicht sehen kann, aber wir werden skypen“, berichtet sie. Ansonsten wird sie heute Ostereier färben und einen Spaziergang machen. Einen Osterstrauß hat sie auch schon aufgestellt.

Der Dirigent der Weiler Stadtmusik, Kai Trimpin, bleibt auch zu Hause und schmeißt den Grill an. „Ich nutze die Zeit daheim, um Trompete zu üben und zu singen“, berichtet Trimpin. Außerdem habe er zwei Hunde und eine „tolle Frau“, mit denen er sich dann beschäftigen kann. „Vielleicht schaffen wir es auch mal, unsere Hunde noch ein bisschen zu erziehen“, lacht er.

Zu Hause bleiben, das gilt auch für Gabriele Moll, Vorsitzende des Stadtteilvereins Weil am Rhein-Friedlingen. Doch einen Vorteil gibt es für die Familie Moll: Die Kinder sind zu Hause. „Man muss das Positive in so einer Situation sehen, meine Kinder, die sonst im Ausland studieren, sind an Ostern da. Anders wäre es nicht sicher gewesen, ob sie überhaupt kommen“, erzählt sie. Außerdem könne man die Feiertage nutzen, um zur Ruhe zu kommen und sich auf das Wichtige im Leben zu konzentrieren. „Eben das Beste daraus machen“, sagt Moll.

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