Weil am Rhein „Das Ding ist tot“

Ingmar Lorenz
Das Anrufsammeltaxi wird kaum noch benutzt. Entsprechend soll das Angebot eingestellt werden. Foto: Pixabay

Verkehr: Aus fürs das Anrufsammeltaxi in Ötlingen und Märkt wird immer konkreter

Was sich in den Ortschaftsratssitzungen in Märkt und Ötlingen zuletzt bereits deutlich abgezeichnet hat, wird immer konkreter: Der Betrieb des Anrufsammeltaxis wird eingestellt.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Zwar muss der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung noch den endgültigen Beschluss fassen, allerdings besteht kaum noch ein Zweifel daran, dass es das Angebot des Anrufsammeltaxis in Ötlingen und Märkt künftig nicht mehr geben wird. Der Grund für diese Entwicklung ist einfach: Es lohnt sich nicht mehr. Die Anzahl der Personen, die das Anrufsammeltaxi nutzen, lasse sich inzwischen an „einer Hand mit amputierten Fingern“ abzählen, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz im Finanzausschuss. Wie Erster Bürgermeister Rudolf Koger ergänzte, habe die Verwaltung bereits seit einiger Zeit Gespräche mit dem beauftragten Taxiunternehmen geführt, um sich darüber auszutauschen, wie man auf die immer weiter sinkenden Nutzerzahlen reagieren soll.

Das Unternehmen hat das Angebot nun fristgerecht gekündigt. Wie Koger darlegte, werde man wohl keinen Fahrdienst finden, der das Angebot übernehmen will. Ursprünglich sei das Anrufsammeltaxi als „Zubringerdienst“ zu den Haltestellen des ÖPNV während der Randzeiten gedacht gewesen. Diesen Zweck erfülle es kaum noch.

Alternativen prüfen

Die Mitglieder des Finanzausschusses bedauerten zwar, dass ein bestehendes Angebot nun aller Voraussicht nach eingestellt wird, brachten aber ebenso ihr Verständnis für dieses Vorgehen zum Ausdruck. Zugleich plädierten die Ratsmitglieder dafür, Alternativen zum Anrufsammeltaxi zu prüfen. Matthias Dirrigl (SPD) brachte etwa eine Mitfahr-App ins Spiel, während sich Martin Fischer (Grüne) für sogenannte On-Demand-Angebote stark machte. Andreas Rühle (UFW) pochte darauf, das Car-Sharing-Angebot auszuweiten. Und Thomas Harms (FDP) plädierte für eine Art preisliches Entgegenkommen bei Taxifahrten in Ötlingen und Märkt.

Die Verwaltung nahm die Anregungen auf, gab aber zu bedenken, dass die wenigen Nutzer des Anrufsammeltaxis keinen Führerschein haben und die Vorschläge der Ratsmitglieder teils des Bereich der Privatwirtschaft tangieren. Ein Angebot einzustellen, das nicht genutzt werde, sei ein logischer Schritt, betonte Dietz darüber hinaus. „Kommunalpolitik ist die Begegnung mit der Wirklichkeit.“ Auch Jürgen Walliser (UFW) fand klare Worte: „Das Ding ist tot.“

Koger wies in der Sitzung zudem darauf hin, dass mit dem Wegfallen des Anrufsammeltaxis Ötlingen und Märkt nicht „abgehängt“ werden. Denn die Buslinien 12 und 66 fahren die Orte weiterhin regelmäßig an. Daran wolle man auch festhalten.

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