Weil am Rhein Dem Wohl der Kinder verpflichtet

Weiler Zeitung
Als vierte Stadt in Deutschland und als erste Stadt in Baden-Württemberg hatte Weil die Auszeichnung „Kinderfreundliche Kommune“ im Jahr 2019 zum zweiten Mal erhalten. Foto: Saskia Scherer

Kinderfreundliche Kommune: Positive Zwischenbilanz in Weil bei der Umsetzung des Vorhabens

Weil am Rhein - Vertreter der Stadtverwaltung und des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen“ haben sich gestern mit Kindern und Jugendlichen aus der Region ausgetauscht, um über die bisherige Umsetzung des aktuellen Aktionsplans zu sprechen. In dem digitalen Treffen wurden die jungen Menschen, die bei unterschiedlichen Gelegenheiten und Aktionen an der Umsetzung mitgewirkt haben, gezielt nach ihren Erfahrungen gefragt.

Oberbürgermeister Wolfgang Dietz ist erfreut über die bislang erreichten Ergebnisse: „Wir sind mit dem Verlauf der Umsetzung des zweiten Aktionsplans sehr zufrieden“, wird er in einer Mitteilung zitiert. Bis auf wenige Ausnahmen hätten die Maßnahmen des Aktionsplans laut Dietz trotz erschwerter Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie begonnen werden könne, der Zeitplan sei hier bislang überwiegend eingehalten worden. Die erforderlichen Haushaltsmittel wurden genehmigt und reichten bislang aus.

Im Ergebnis lasse sich sagen, dass Kommunikation und Beteiligungsprozesse weiter optimiert werden. „Wo immer möglich werden Kinder und Jugendliche altersgemäß informiert und beteiligt. Die Möglichkeit des Erlebens und Mitgestaltens von Demokratie im unmittelbaren Umfeld der jungen Menschen ist keine Frage des Alters, sondern vielmehr eine des Interesses.“ Es sei der Grundstein für eine kinderfreundliche Zukunft.

Bei den bislang realisierten und geplanten Projekten hätten sich die Kinder und Jugendlichen weiterhin als Experten für das Gestalten ihres Lebensraums erwiesen. „Im Rückblick auf die vergangenen acht Jahre kann ich mit gutem Gewissen sagen: Kinderfreundlichkeit ist nicht nur eine gerne auferlegte Verpflichtung, sie ist vielmehr eine Grundeinstellung, die es lohnt zu pflegen.“

Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen“, sagt: „Wir sind sehr beeindruckt, wie Weil am Rhein in den vergangenen eineinhalb Jahren die Umsetzung der Kinderrechte fortgeschrieben hat. Trotz der Herausforderungen durch die Pandemie führte die Stadt erfolgreiche Pilotmaßnahmen aus dem ersten Aktionsplan weiter.“

Dadurch entstehe eine Kontinuität, die Kinderrechte fest in der Stadt verankere. „Mithilfe kreativer Lösungen schaffte es Weil am Rhein, den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufrecht zu erhalten und sie weiterhin an der Gestaltung ihres Wohnortes teilhaben zu lassen.“

Claudia Neumann und Ronja Posthoff begleiten Weil am Rhein als Sachverständige auf dem Weg zu mehr Kinderfreundlichkeit. Neumann meint: „Mit Begeisterung verfolge ich, wie Weil am Rhein die Sport-, Spiel- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche in der Stadt Stück für Stück erweitert.

Auch wenn es zu pandemiebedingten Einschränkungen im Angebot kam, die Entwicklungen rund um die Freiluftsporthalle, die Spiel- und Sportanlagen im Rheinpark und der Bau des neuen Kinder- und Jugendzentrums Juno II stimmen mich sehr positiv.“ Besonders freue sie, dass durch die geplante Einführung einer Spielleitplanung und die damit einhergehende kinder- und jugendgerechtere Stadtgestaltung das Lebens- und Wohnumfeld der Kinder und Jugendlichen in Weil am Rhein verbessert werden soll.

Auch Posthoff zieht eine positive Zwischenbilanz: „Mitsprechen, gehört werden, Ergebnisse sehen: Am Beispiel der Freiluftsporthalle in Weil am Rhein zeigt sich, wie wertvoll und wichtig die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Kommune ist.“

Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier Jahre und kann dann verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Plans durch den Stadtrat prüft der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ diesen und vergibt das Siegel für drei Jahre.

Weil am Rhein nimmt bereits seit 2012 am Vorhaben teil. 2014 erhielt die Stadt das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ zum ersten Mal, 2019 erfolgte die Verlängerung. Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen.

Das Vorhaben wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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