Weil am Rhein Den Bedürfnissen gerecht werden

Alisa Eßlinger
Die Bezugserzieherin Melanie Probst und die Kitaleiterin Beate Lermen (v.l.) sind wichtige Ansprechpartner für die Kinder. Foto: Alisa Eßlinger

Jubiläum: Kindergarten St. Joseph besteht seit 50 Jahren. „Stülpen niemanden den Glauben über“.

Weil am Rhein-Haltingen - Der Kindergarten St. Joseph in Haltingen feiert morgen sein 50-jähriges Bestehen. Obwohl es sich um eine katholische Kita handelt, wachsen die betreuten Kinder mit einer lebendigen Religionsfreiheit auf, betont die Leiterin Beate Lermen. „Wir stülpen niemanden den Glauben über.“

Die damalige Kirchengemeinde St. Maria unter der Leitung von Pfarrer Graf rief den Kindergarten St. Joseph 1969 ins Leben. „Damals gab es nicht genügend Plätze für die ganzen Kinder. Der Bedarf war groß“, erzählt Lermen.

Heute gehört die Kita zur katholischen Kirchengemeinde Weil am Rhein. Es gibt drei Zeitgruppen: die Regelkinder, Ganztagskinder und die Kinder mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ). Geöffnet ist montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr. Anwendung findet ein sogenanntes halboffenes System. „Jedes Kind ist einer Bezugserzieherin zugewiesen. Die Zeit mit ihr verbringen die Kinder in Stammgruppen.“ Ansonsten dürfen die Kleinen überall im Haus spielen.

Es gibt einen Rollenspielbereich, ein Zimmer für die Sinneswahrnehmung und einen Baubereich. Lermen: „Die Zimmer sind nach Schwerpunkten unterteilt und für jeden Raum gibt es eine Erzieherin.“ Die Bezugserzieherin steht im engen Kontakt mit Kind und Eltern. Sie führt die Entwicklungsgespräche und schreibt die Berichte für jedes Kind. St. Joseph hat zwei Bezugserzieherinnen, die jeweils 14 Kinder betreuen. Insgesamt hat der Kindergarten 28 Schützlinge.

Für die Kindergartenleiterin zählt, dass die Bedürfnisse von Kind, Eltern, Erzieher und den anderen Kindern abgedeckt sind. „Unser Konzept ist, dass wir genau auf die Bedürfnisse der Kinder achten.“ Beispielsweise bekommen Kinder mit auffälligem Sprachfehler eine Spracheinheit. Weitere Lernmöglichkeiten sind alltagsbezogen – Feuerwehr- oder Polizeibesuch sowie eine religiöse Einheit.

Der Glaube soll auch gelebt werden. Dennoch: „Wir haben auch Kinder aus allen religiösen Richtungen: Buddhisten, Evangelen, Katholiken, Muslime und konfessionslose Kinder.“ Die Entscheidung, in welche Tagesstätte sie ihre Schützlinge schicken, treffen die Eltern. „Schlussendlich sind wir alle religiös, nur die Ausführung ist anders.“ Die Kinder wachsen laut Lermen mit einer lebendigen Religionsfreiheit auf. „Wir stülpen niemanden den Glauben über. Der eigene Glaube ist Familiensache.“ In der Kita würden die Kinder Erfahrungen mit anderen Religionen machen. Die Frage nach dem richtigen Glauben werde aber häufig gestellt. Die Erzieherinnen betonen dann, dass jeder glauben darf, was er möchte. „Niemand muss sich ändern oder wird kritisiert. Glauben ist eine Gefühlssache.“

Das 50-jährige Bestehen des Kindergartens St. Joseph wird angemessen gefeiert. Morgen findet ab 11 ein Gottesdienst mit Festansprache und Danksagung statt, der von den Kindern mitgestaltet wird. Nachmittags ist „Tag der offenen Tür.“ Die Türen in der Schauinslandstraße 13 sind ab 13 bis 16 Uhr geöffnet. Es werden Kinderschminken und eine Vermessung der Füße angeboten sowie eine Hüpfburg.

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