Weil am Rhein Den Europaplatz überdeckeln?

Weiler Zeitung
Der Europaplatz zwischen Kaufring, Einkauf-Insel und künftiger Dreiländergalerie: Zwei Bürger schlagen hier eine zweite Ebene (grün) vor, um den motorisierten Verkehr von Fußgängern und Radfahrern trennen zu können. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Vorschlag: Karl-Heinz Banholzer und Klaus Wittkämper machen sich Gedanken um Gestaltung der Innenstadt

Mit dem Bebauungsplan „Innenstadt West“ sind die Pflöcke für die künftige Gestaltung eines Zentrums eingeschlagen. Unabhängig davon unterbreiten Karl-Heinz Banholzer und Klaus Wittkämper einen Vorschlag, wie ihrer Meinung nach der Bereich am Europaplatz aufgewertet werden könnte. Mit einer zweiten Ebene könnte der Schlaufenkreisel und Europaplatz überdeckelt und somit Fußgänger und motorisierter Verkehr getrennt werden.

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Karl-Heinz Banholzer, der wie Klaus Wittkämper im Rahmen der Bürgerbeteiligung „Weil am Rhein macht’s“ in der Arbeitsgruppe Innenstadt/Verkehr mitgearbeitet hatte, sagt im Gespräch mit unserer Zeitung: „Als ich dieser Tage in der Weiler Zeitung das Bild von der neuen Situation am Kaufring sah, war mir sofort klar, dass hier eine einmalige, letzte Chance besteht, hier ein Zentrum herauszubilden. Mit einer zweiten Ebene, die größer als der Lörracher Marktplatz wäre, könnte man endlich ein urbanes Zentrum schaffen." Und Wittkämper ergänzt: „Mit der Dreiländergalerie, einer Aufstockung des Kaufring und der geplanten Erweiterung der Einkaufinsel entstehen drei markante Hochbauten, die den Europaplatz umschließen.“

Die beiden Bürger konkretisieren ihre Vorstellungen. Demnach könnte man diese zweite Ebene vom Parkhausdeck des Kaufring bis zum umlaufenden Steg der Insel sowie am geplanten Solitär der Dreiländergalerie andocken.

Zweite Ebene als großer Fußgängerbereich

Darin sehen Wittkämper und Banholzer den Vorteil, dass der motorisierte Verkehr sowie die Tram unter dieser zweiten Ebene geführt würde, außerdem könnte man dort noch einen Busbahnhof einrichten mit Umsteigemöglichkeiten auf Bahn und Tram. Auf dem Deck würde eine große Fußgänger- und Begegnungszone entstehen. Über Treppen, Lifte oder Rampen kämen dann die Fußgänger in die Innenstadt. Diese sollte vom heutigen Schlaufenkreisel, der zurückgebaut werden könnte, bis zum Sparkassenplatz autofrei werden.

Somit würde der Verkehr aus Friedlingen direkt auf die B 3 und auf die Zollfreie Straße geleitet. „Staus und Verkehrschaos am Schlaufenkreisel gehörten der Vergangenheit an“, ist Banholzer überzeugt. Auch Wittkämper sieht „eine einzigartige Chance, raumsparend den motorisierten Verkehr von den Fußgängern und Radfahrern zu trennen“.

Die obere Ebene könnte auf Höhe des Kaufring-Parkdecks liegen, die untere auf dem Niveau der Friedensbrücke. „Die weitgehende Überbauung des Europlatzes würde einen breiten Boulevard mit hoher Aufenthaltsqualität ermöglichen – von der Dreiländergalerie zu einer Fußgängerzone in der Innenstadt und verkehrsfreiem Zugang zur Einkauf-Insel. Alles wäre barrierefrei. Nicht nur Fußgänger würden von einer solchen Lösung profitieren, sondern auch die Betreiber der drei Hochbauten.“ Deshalb sehen Wittkämper und Banholzer die Realisierung einer solchen Ebene als Gemeinschaftsaufgabe der Betreiber und der Stadt an, die sich dann die Kosten teilen könnten.

Fußgängerzone bis zum Sparkassenplatz

Als weiteren Vorteil einer Überdeckelung am Europaplatz sehen die beiden Initiatoren die Schaffung einer Fußgängerzone bis zum Sparkassenplatz. Dann würden keine 10 000 Fahrzeuge mehr durch die Innenstadt fahren, was wiederum ein großer Beitrag für eine klimafreundliche Stadt wäre.

Wittkämper, der von einer Tramverlängerung nicht viel hält und einem City-Bus das Wort redet, sowie Banholzer hoffen nun, dass sich Stadtverwaltung und Gemeinderat, „losgelöst von bisherigen eigenen Konzepten“, mit diesem Vorschlag einer Überdeckelung auseinandersetzen. Man müsse offen sein für neue Ideen und die mit den Bürgern diskutieren, sagt Wittkämper. Und Banholzer fügt hinzu: „Für eine optimale Lösung sollte man auch mal über den eigenen Schatten springen können.“

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