Weil am Rhein Den Klimaschutz im Alltag leben

Saskia Scherer
Tausende Schüler gehen derzeit freitags auf die Straße und setzen sich für den Klimaschutz ein – in Weil ist es dagegen ruhig. Foto: sba

Schule: Weiler Schüler gehen zwar nicht auf die Straße, dennoch wird auf Umweltbewusstsein Wert gelegt.

Weil am Rhein - Tausende Schüler gehen derzeit freitags auf die Straße und setzen sich für den Klimaschutz ein – während der Unterrichtszeit. „Rettet unsere Umwelt“ oder „Es gibt keinen Planet B“ ist auf ihren Plakaten zu lesen. Wir haben uns an den weiterführenden Schulen in Weil umgehört, ob es dort auch Demo-Ambitionen gibt.

Am Oberrhein-Gymnasium ist kein Schüler dem Unterricht ferngeblieben, sagt Schulleiterin Silke Wießner im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir beschäftigen uns ja auch von Natur aus mit dem Klimaschutz“, meint sie etwa mit Blick auf den Energie-Tag, der einmal im Jahr an der Schule stattfindet und an dem es unter anderem um verschiedene Möglichkeiten der Energiegewinnung geht. Außerdem werde am OGW generell ein bewusster Umgang mit Ressourcen gelebt – ob beim Strom- oder auch beim Wasserverbrauch. Mit der Wasserreduktion hat sich beispielsweise eine Umweltgruppe der Schule gemeinsam mit der Stadt befasst. „Zudem kommen viele Schüler mit dem Rad“, weiß Wießner.

Am OGW endet der Unterricht freitags um 13 Uhr. „Danach könnten die Schüler natürlich demonstrieren, das ist ja ihr Privatleben“, so die Schulleiterin. Wenn solche Aktionen anstelle des Unterrichts stattfinden, habe das „einen Beigeschmack“. Prinzipiell finde sie es aber gut, wenn sich Schüler dafür interessieren, was um sie herum geschieht. „Ich sehe da einen Mentalitätswandel und eine Generation, die mehr nachdenkt, wie sie selbst zu einer Verbesserung beitragen kann – das ist erfreulich.“

An der Realschule Dreiländereck werden die Schüler laut Schulleiterin Gertrud Wittek ebenfalls dazu angehalten, das Licht auszuschalten oder Stoßlüften zu praktizieren. Außerdem legt man Wert auf Mülltrennung. Des Weiteren wird nichts in Plastikverpackungen verkauft.

Dass Realschüler demonstriert haben, ist Wittek aber nicht bekannt. Auch sie finde es gut, wenn sich Schüler engagieren und für etwas eintreten. „Aber natürlich stellt sich die Frage, ob das immer während der Unterrichtszeit sein muss. Es gibt ja auch freie Nachmittage“, gibt sie sich zwiegespalten.

Am Kant-Gymnasium war es bis jetzt laut Schulleiter Martin Haas ebenfalls ruhig. „Das war kein Thema“, sagt er. Generell begrüße er es aber, wenn die Jugend diese Sache ernst nimmt. „Der Klimaschutz ist schließlich ein großes Anliegen von uns allen.“ Er finde es gut, dass sich die Jugendlichen dieses Problem zu eigen machen und die Stimme erheben. „Immerhin geht es um ihre Zukunft.“

Dies will er allerdings nicht als Aufforderung zum Streik verstanden wissen. „Streik ist keine Lösung“, betont er. „Man muss etwas tun und steht selbst in der Verantwortung.“ Auch am Kant-Gymnasium werde etwa darauf geachtet, dass sinnvoll gelüftet und Müll getrennt wird.

An der Gemeinschaftsschule steht das Thema Demonstrationen ebenfalls derzeit nicht auf der Agenda – im Gegensatz zum Klimaschutz, der immer wieder Thema ist.

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