Weil am Rhein Der Rheinpark als Gemüsegarten

Saskia Scherer
Udo Breuer, Kazim Özsarik und Sonia Bekhoucha-Held (von links) begutachten ihr Gemeinschaftswerk. Foto: Saskia Scherer

Beteiligung: „Urban Gardening“-Projekt für die Einwohner / Weitere Interessierte sind willkommen

Weil am Rhein -  Im Rheinpark in Friedlingen wachsen neuerdings Radieschen, Kohl und Paprika – mehr soll folgen. Im Rahmen eines „Urban Gardening“-Projekts wird gemeinschaftlich gegärtnert. In dieser Woche wurden die ersten Samen und Setzlinge in die Erde gebracht. Weitere Mitstreiter sind willkommen, ob mit oder ohne grünen Daumen.

Die Fäden laufen bei Quartiersmanagerin Sonia Bekhoucha-Held zusammen. „Urban Gardening“ wurde bereits während des Beteiligungsprozesses für die Umgestaltung des Rheinparks gewünscht und vom Weiler Stadtbauamt bei der Planung berücksichtigt, berichtet sie. Die Bepflanzung und Bewirtschaftung von zwei Beeten wird in Kooperation zwischen dem Quartiersmanagement und der Wärmestube koordiniert und organisiert.

Der erste Termin fand vor rund einem Monat statt, „um zu sehen, wer kommt“, schildert Bekhoucha-Held im Gespräch mit unserer Zeitung. Rund eine Handvoll Einwohner hätten sich bisher gemeldet. Auch Jugendliche sollen mit eingebunden werden, speziell jene vom Kooperationsprojekt zwischen dem Jugendzentrum „La Loona“ und der Rheinschule in Friedlingen. Der für Dienstag ins Auge gefasste Termin an den Beeten fiel aber buchstäblich ins Wasser.

Dafür hat Udo Breuer von der Wärmestube tatkräftig Vorarbeit geleistet und bereits ein Beet umzäunt und einen Teil der Erde umgegraben. Rund drei Stunden hat er dafür benötigt. An diesem Mittwoch zeichnete er für das Setzen von Kohl und Paprika verantwortlich.

Daneben wurden Radieschensamen ausgesät. „Das sieht schon super aus“, freut sich Bekhoucha-Held. „Es ist sehr viel Fläche. Wir werden viel machen können.“ Breuer kümmert sich vorerst darum, dass die Pflänzchen genug Wasser bekommen, wenn es nicht regnet. „Später sollen die Aufgaben unter den Beteiligten verteilt werden“, erklärt Bekhoucha-Held.

Eine Bäckerin habe sogar schon angeboten, ihnen Gemüse wie Tomaten oder Salat abzukaufen. „Das ist ja eigentlich gar nicht das Ziel“, lacht die Quartiersmanagerin. Eigentlich sollen jene, die mitanpacken, im wahrsten Sinne des Wortes die Früchte ihrer Arbeit ernten. „Wenn wir wieder in der Wärmestube kochen, wäre das auch praktisch“, meint Sozialarbeiter Oliver Killmann. Er liebäugelt damit, dass auch noch Kräuter angebaut werden.

Die Verantwortlichen haben schon Sorge vor Vandalismus oder dass Passanten die reifen Produkte einfach mitnehmen. „Aber was sollen wir machen? Wir probieren es einfach“, setzt Bekhoucha-Held auf den Anstand der Menschen. Denkbar sei auch, eine kleine Kasse aufzustellen, wie man es auf manchen Feldern sieht. „Doch in Frankreich kennt man dieses System gar nicht.“

Zunächst einmal hofft sie aber, dass sich noch mehr Mitstreiter melden. Auf den Beeten stehen Schilder mit ihren Kontaktdaten, aber darüber habe sich bedauerlicherweise noch niemand gemeldet. Killmann ist aber guter Dinge: „Das wird sich rumsprechen.“

Treffpunkt ist mittwochs ab 16 Uhr an den Beeten neben der Wärmestube im Rheinpark. Wer mitmachen will, sollte sich bei Quartiersmanagerin Sonia Bekhoucha-Held unter Tel. 0151/18540037 anmelden. Außerdem werden noch Werkzeug, Gemüse-Samen/-Setzlinge, Komposterde oder sonstiges Gartenmaterial gesucht.

Spenden können zu den Öffnungszeiten der Wärmestube (Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr) dort in der Colmarer Straße 3 abgegeben werden.

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