Der Kunstverein Weil sucht weiterhin neue Vorstandsmitglieder. Eine außerordentliche Versammlung folgt.
Dessen Vorsitzender Friedrich Resin hatte bereits vor einem Jahr erklärt, 2023 nicht mehr zur Wahl antreten zu wollen. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich schwierig, sodass bereits die Befürchtung im Raum stand, der Verein müsse aufgelöst werden.
Bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag hat sich nun die Künstlerin Christine Fausten bereit erklärt, sich zur Wahl zu stellen, und wurde von der Versammlung auch einstimmig gewählt. Allerdings behielt sie sich vor, die Wahl nur anzunehmen, wenn die anderen vakanten Posten zweiter Vorsitzender, künstlerischer Berater und Schriftführer ebenfalls besetzt würden. Dies gelang vorläufig nicht. Mögliche Kandidaten baten um Bedenkzeit. Wahlleiter Tonio Paßlick machte den Vorschlag, die Wahl bei einer zeitnah zu veranstaltenden außerordentlichen Mitgliederversammlung nachzuholen.
Die Versammlung erklärte sich einverstanden und bestimmte den 28. Juni zum nächsten Termin. Friedrich Resin und Christine Fausten übernehmen bis dahin als Team den Vorsitz kommissarisch.
Obwohl der Kunstverein Weil finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet ist – für das Jahr 2022 musste ein stattlicher Verlust verbucht werden – konnte Resin für den Zeitraum vom April 2022 bis März 2023 von sechs erfolgreichen Aktionen berichten. Darunter waren die gemeinsam mit dem Kulturamt organisierte Regionale 23 mit der Ausstellung „Mapping“ und die gemeinsame Ausstellung mit dem VBK Lörrach und Kunstverein Schopfheim im Frühjahr, an der zwölf Künstler des Vereins teilgenommen haben, besonders hervorzuheben.
Die vergangenen Jahre mit erschwerten Rahmenbedingungen für kulturelle Aktivitäten und die gestiegenen Anforderungen insbesondere finanzieller Art an eine anspruchsvolle Kunstvermittlung hätten den Entschluss, eine Neuausrichtung im Verein herbeizuführen, reifen lassen, sagte Resin. Die Besucherzahlen bei den Ausstellungen seien trotz vielfältiger Bemühungen unbefriedigend geblieben. Dazu kämen noch mangelhafte Unterstützung durch die Öffentlichkeit, die Lokalpolitik und die Schulen.
Als Neuausrichtung könne er sich vorstellen, weniger kostenintensive Ausstellungen zu organisieren, dafür den 88 Mitgliedern des Vereins mit regionalen Atelierbesuchen, Exkursionen und anderen internen Veranstaltungen einiges zu bieten. Seine designierte Nachfolgerin sagte, sie habe bereits eigene Vorstellungen und Ideen. Sie wolle die Zeit bis zur nächsten Versammlung nützen, um sich eine breite Basis dafür zu verschaffen.
Barbara Brutscher vom Weiler Kulturamt war als Gast anwesend. Sie versicherte, dass das Kulturamt größtes Interesse am Fortbestand des Kunstvereins habe und sicherte weitgehende Unterstützung im Rahmen des Möglichen zu.
