Weil am Rhein Die Bürger flächendeckend warnen

Saskia Scherer
Sirenen sollen die Bevölkerung warnen. Foto: pixabay

Sirenen: Zwölf Anlagen in der Stadt / Zwei neue werden gefördert / Die vorhandenen umrüsten

Sirenen können einen Beitrag zur Bevölkerungswarnung leisten. Wie Weil am Rhein diesbezüglich aufgestellt ist, war jetzt Thema im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss. Aktuell gibt es zwölf Sirenen in der 3-Länder-Stadt, zwei weitere werden folgen.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Die Stadt hat die Sirenen in den 1990er-Jahren vom Bund übernommen, als dieser deren Unterhalt einstellte und den Kommunen anbot, diese als Warnmöglichkeit weiterzuführen.

An den zwölf Standorten befinden sich Sirenen vom Typ E 57, heißt es in der Vorlage. Alle Sirenen sind funktionstüchtig, allerdings ist der technische Stand noch jener aus dem Jahr 1960. Der Schalldruckpegel beträgt im Minimum 60 Dezibel, dies entsprach bei einer städtischen Bebauung einer Sirenenausleuchtung von rund 600 Metern im Radius. Damals war die Sirenenausleuchtung somit flächendeckend für Weil am Rhein gegeben.

Alt, aber funktionsfähig

Die Anlagen entsprechen den Normvorgaben aus dem Jahr 1959. „Aktuellere Normvorgaben gibt es nicht“, erklärte Ellen Nonnenmacher, Leiterin des Rechts- und Ordnungsamts. Sie bestehen lediglich in einem Hinweispapier der Sirenenhersteller. Die zunehmend dichtere Bebauung, stärkerer Verkehrslärm und bessere Schallisolierung erfordern demnach ein Schalldruckpegelminimum von 71 Dezibel. Bei den vorhandenen Sirenen kann nur noch von einer Ausleuchtung mit einem Radius von rund 200 Metern ausgegangen werden.

Um die Ausleuchtung in der Stadt flächendeckend zu erreichen, müssten zwölf weitere Sirenen vom Typ SES 300 (entspricht E 57) errichtet werden. Sirenen vom Typ SES 2400 verfügen dagegen bereits über einen Ausleuchtungsradius von 700 Metern bei einem Schalldruckpegelminimum von 71 Dezibel, heißt es in der Vorlage weiter.

Nach dem Starkregenereignis im vergangenen Jahr habe sich der Bund entschieden, wieder ein Förderprogramm für Sirenen anzubieten, berichtete Nonnen-macher. Die Verwaltung hat sich dazu entschieden, im Rahmen der Bundesförderung Mittel für zwei solcher Sirenen zu beantragen. Eine Sirene kostet rund 27 000 Euro, der Zuwendungsbescheid über 10 850 Euro pro Sirene ging im Februar ein.

Zwei neue Standorte

Ein neuer Standort wird sich im Gebiet „Hohe Straße“ auf einem Gebäude der Städtischen Wohnbau an der August-Bauer-Straße befinden, kündigte Nonnenmacher an. Beim zweiten Standort – dem Lofo-Gewerbepark – handelt es sich quasi um einen Ersatz. „Denn früher befand sich bei der Firma Lonza eine Sirene.“

Künftig müssten weitere Mittel in den Haushalt eingestellt werden, um die Sirenen ertüchtigen und umrüsten zu können, erklärte die Rechts- und Ordnungsamtsleiterin. Vorgesehen ist die Ertüchtigung weiterer Sirenen vom Typ E 57 auf den Typ SES 2400 Jahr für Jahr. Falls die Ausleuchtung damit ausreichend ist, sind eventuell nicht mehr alle zwölf Sirenen nötig, sodass Unterhaltskosten eingespart werden könnten. Ein weiteres Ziel lautet, für alle Sirenen eine Akkupufferung zu haben, um auch bei einem Stromausfall unabhängig zu sein.

Darüber hinaus sollen sie auch vom Bund ansteuerbar sein, sodass eine duale Auslösemöglichkeit gegeben ist – durch die Integrierte Leitstelle und eben den Bund. Bei den beiden neuen Sirenen ist dies bereits Fördervoraussetzung.

Broschüre für den Notfall

Wie verhält man sich als Bürger im Fall der Fälle richtig? Wie kann man sich vorbereiten? Dafür gibt es eine Broschüre mit Checklisten, informierte Nonnenmacher. Diese ist beispielspielsweise auf der Webseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zu finden.

Die Stadt verweise auf ihrer Internetseite zu diesem Thema auf andere Homepages, monierte Johannes Foege (SPD). „Es wäre gut, es ohne Umwege zu erklären“, findet er. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz versprach, die Anregung mitzunehmen. Die städtischen Sirenen werden alle zwei Jahre gewartet und einem jährlichen Sirenentest unterzogen. Was die Signale bedeuten, wird unter www.feuerwehr-weilamrhein.de/index. php/sirenenalarm erklärt.

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