Weil am Rhein Die Fasnacht und die Narretei ist sein großes Hobby

Weiler Zeitung
Zunftmeister Jürgen Schaller wird heute 75 Jahre alt. Foto: sc Foto: Weiler Zeitung

Jubilar: Zunftmeister Jürgen Schaller wird heute 75 Jahre alt / Das Zusammensein fehlt ihm

Weil am Rhein (sc). Wenn Jürgen Schaller an den Zunftabenden die Bütt betritt, begeistert er das Publikum seit Jahren mit seinen Vorträgen. Heute feiert der Zunftmeister seinen 75. Geburtstag.

In Weil ist der Jubilar geboren, dort hat er auch die Schule besucht. Beim ehemaligen Bekleidungshaus Leizing absolvierte er eine Lehre. Es folgten weitere Jahre bei Kilian in Lörrach. Die Bundeswehrzeit wurde absolviert, danach nahm er eine Stellung bei der Firma Silent Gliss an. In den 1970er-Jahren arbeitete der Jubilar als Lichtmonteur, und bis zu seiner Berentung war er bei Willi Rau in Alt-Weil als Elektroinstallationsverkäufer tätig.

Seine Frau Barbara lernte er im Jahr 1964 im „Trocadero“ kennen. Seit 52 Jahren ist das Paar, das einen Sohn hat, verheiratet. Mit dem „Fasnachtsvirus“ infizierte sich Jürgen Schaller 1968, als er aktives Mitglied des Spielmannszugs war. An den Zunftabenden, beim Auftritt des Spielmannszuges, lernte er Heinz Weiß kennen, der ihn zu einem gemeinsamen Auftritt inspirierte.

1969 war es dann soweit: Unter dem damaligen Oberzunftmeister Willi Burger wurde er sogleich zum Zunftmeister ernannt. Seither ist Jürgen Schaller nicht mehr von der fasnächtlichen Bühne in der Jahnhalle wegzudenken. Seine Fähigkeit, sich in die Rolle, die sein Text vorgibt, so einzubringen, dass er geradezu mit ihr verschmilzt, ist einzigartig. Wenn Jürgen Schaller in der Bütt auftritt, kocht der Saal vor Begeisterung.

Büttenreden werden geübt, bis alles sitzt

Gerne erinnert er sich an einen Auftritt, bei dem er an einem Rosenmontag als Bürgermeisterbewerber in der Bütt stand. Damals wurde in der Zeitung geschrieben „Schaller der Knaller“. Diese Zeitung sei ihm in Karlsruhe in die Hände gekommen, als er mit den „Trochehüler“ auf Tour war.

Seine Büttenreden trainiert er, indem er den Text und die dazu gehörenden Gesten im stillen Kämmerlein immer wieder wiederholt. Dies macht er so lange, bis jeder Satz, jede Geste sitzt.

Und auch als Oberzunftmeister hat sich Jürgen Schaller viele Jahre verdient gemacht. Das Zusammensein mit den Kollegen von den Wiler Zipfeln fehlt ihm. „Ich schätze das Miteinander“, sagt er. Es sei jedoch wegen der aktuellen Lage leider nicht möglich, sich zu treffen und sich auszutauschen und da helfe auch nicht, dass Videokonferenzen gemacht werden könnten. Das sei nicht dasselbe.

Wenn es ihm gesundheitlich möglich sei, wird er wieder in die Bütt steigen. Denn die Fasnacht und die Narretei, das ist seit jeher sein einziges und großes Hobby. Und da gibt es noch einen Geburtstagswunsch: Einmal wieder mit seiner Frau in die Ferien fahren, dorthin, wo es warm und sonnig ist, „das wäre schön“.

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