Das vom Büro „Stadtkinder“ vorgelegte Angebot weist mit einer Hybrid-Herangehensweise Kosten in Höhe von rund 107 000 Euro aus. Darin enthalten sind das gesamtstädtische Grundlagenkonzept, die Gebietsauswahl für die quartiersbezogene Spielleitplanung sowie ein Quartierskonzept Spielleitplanung.
Doch direkt schon Grünes Licht für das ganze Verfahren wollte der Bau- und Umweltausschuss noch nicht geben. Vielmehr wird zuerst ein Zwischenergebnis eingefordert, in dem der Mehrwert aufgezeigt werden soll, um dann das Verfahren weiterzuführen.
Axel Schiffmann (UFW) betonte, dass es nicht darum gehen könne, viel Text auf Papier zu bannen, sondern die praktische Umsetzung das Ziel ist. Es sollen mehr als nur drei Kinder erreicht werden, hofft er.
Streifzüge und mehr
Möglichst viele Kinder und Jugendliche sollen auf Streifzügen durch die Stadt mitgenommen werden, erläuterte Loquai. Mit dem Blick links und rechts der Route könnten so Erkenntnisse gewonnen werden. Aber auch mit Klötzchen, Knete oder mit Einzeichnungen auf Karten werde gearbeitet. Zum Abschluss erfolge eine planerische Aufbereitung mit kindgerechter Darstellung.
Eine wichtige Rolle soll bei der Beteiligung auch den beiden Quartiersmanagerinnen in Weil am Rhein, konkret für das Gebiet Hohe Straße und den Stadtteil Friedlingen zukommen. Diese haben laut Huber Kontakte ins Quartier und müssten die Kinder aus den Häusern zur Beteiligung bringen. Von einer Ausarbeitung auf 150 Seiten, die später im Schrank Platz findet, hält auch der Erste Bürgermeister nichts. „Das wäre rausgeschmissenes Geld.“
Zuerst nur erster Schritt
Dass nun ein erster Schritt gegangen wird und dann der Ausschuss nochmals die Wirkung prüfen kann, begrüßte Thomas Bayer (Grüne). „Dann wird daraus ein Ganzes.“ Dann könne er es sich auch besser vorstellen. Den Ansatz, nicht von oben herab die Planungen für Kinder vorzunehmen, hält Johannes Foege (SPD) für den richtigen Weg. Wie Kinder und Akteure eingebunden werden, sei für ihn noch recht vage.
Wenn auf das gesamtstädtische Grundlagenkonzept im zweiten Schritt die Gebietsauswahl erfolgt, hat Stadtplaner Christian Renner schon das neue Quartier Hohe Straße im Blick, das seiner Ansicht nach „ideal“ als Experimentierfeld für eine Vertiefung wäre.