Weil am Rhein Die Kinosäle müssen wieder leer bleiben

Weiler Zeitung
Nun müssen wieder nicht nur einige, sondern alle Kinosessel leer bleiben. Foto: Adrian Steineck Foto: Weiler Zeitung

Corona: Wolfgang Traber vom „Kinopalast“ berichtet, was die zweite Komplettschließung bedeutet

Weil am Rhein (sas). Die neuen Corona-Beschränkungen treffen auch die Kinos wieder hart, eine zweite Schließung nach dem ersten Lockdown im Frühjahr steht bevor. „Es ist eine Katastrophe“, findet Wolfgang Traber, der den „Kinopalast“ im Rhein-Center betreibt, deutliche Worte. „Egal, ob ein Kino geöffnet oder geschlossen ist, Kosten hat man immer und die müssen gedeckt werden.“ Bei einem Kino, in dem kein Betrieb möglich ist, stünde auf der Einnahmenseite ein Ausfall von 100 Prozent, auf der Ausgabenseite würden aber 99 Prozent der Kosten weiter bestehen. „Miete, Löhne, Strom, Wasser, Leasinggebühren – das läuft alles weiter“, schildert Traber. „Und ein Kino, das zu ist, macht keinen Spaß.“ Er lasse sich überraschen, wie die Unterstützungshilfe ausfalle. „Die Rede ist ja von 75 Prozent des Einnahmeausfalls, das wäre schon gut.“

Im Kinopalast habe es allerhand Bemühungen gegeben, um den Besuchern wieder die bestmögliche Sicherheit zu bieten. „Wir haben ein Hygienekonzept erarbeitet, haben die Lüftung auf Vordermann gebracht, alles wurde desinfiziert.“ Außerdem laufe der Betrieb nur mit einem Drittel der zugelassenen Gäste. Zu normalen Zeiten bietet der Kinopalast knapp 700 Sitzplätze. „Wir haben alle Regeln eingehalten und jetzt ist wieder zu.“

Der Betrieb sei während des ersten Lockdowns drei Monate „auf Null“ gewesen. „Dann kamen die Gäste wieder, aber wir hatten keine Filme, dann gab es wieder Filme, und jetzt das.“ Im November sollte eigentlich der Streifen „Kaiserschmarrndrama“ anlaufen. „Das wäre gut gewesen, der Film hätte sicher Besucher angelockt.“ Außerdem gebe es auch Filme, die komplett vom Markt verschwunden seien, wie die Neuverfilmung von Disneys „Mulan“. Auch die Verleiher wüssten nicht, wie es weiter geht, und ob sie ihre Filme überhaupt in Deutschland zeigen können. „Und wenn wir Kinowerbung zeigen und der Film kommt dann nicht, fällt natürlich auch etwas weg“, sagt Traber.

Betreiber blickt nach vorne

Wie es nun weitergehe, müsse man sehen. Es sei auf jeden Fall wieder ein Schlag. „Aber es ist nicht zu ändern und jammern nützt nichts“, findet Traber. „Wir probieren es im Dezember wieder“, blickt er trotz der bedrückenden Situation nach vorne.

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