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Weil am Rhein Die Kultur als Verpflichtung

Marco Fraune

Interview: In der Galerie Stahlberger ist ab heute wieder eine Ausstellung zu sehen / Für Kunst einsetzen

Weil am Rhein - Nach einer unfreiwilligen, aber coronabedingt notwendigen Pause können in der Altweiler Galerie Stahlberger wieder Besucher empfangen werden. Was erwartet diese, worauf müssen sich die Kunstinteressierten einstellen und was treibt die Verantwortliche an?

Die engagierte Galeristin Ria Stahlberger liefert im Gespräch mit unserer Zeitung Antworten.

Die Corona-Krise hat die Kunstschaffenden getroffen. Wie ist es Ihnen als Galeristin in den vergangenen Monaten ergangen?

Wie alle Kunstschaffenden habe ich außer den Kontakten zu den Künstlern alle Aktivitäten heruntergefahren. Die Verunsicherung war bereits im Februar, also während der art Karlsruhe, spürbar, zu der ich wieder eingeladen war.

Und was haben Sie von Edith Oellers und Konstantin Weber in den jüngsten Gesprächen erfahren, die unter dem Titel „Menschen und Orte“ Ihre Malerei präsentieren?

Über die Intention der Arbeiten beider Künstler haben wir gesprochen und beide haben sehr gute und verständliche Texte dazu geschickt. Bei Edith Oellers sind es die Alltagssituationen, denen die Leute ausgesetzt sind. Dahinter steht jedoch das Menschenbild. Bei Konstantin Weber ist es eine ihn berührende atmosphärische Situation von Begegnungen oder der Landschaft.

Warum haben Sie sich für diese beiden Künstler entschieden?

Genau das Geschilderte ist der Grund, beide Künstler gemeinsam in dieser Ausstellung zu zeigen. Konstantin Weber gehört seit vielen Jahren zu den Künstlern, die ich immer wieder in der Galerie ausstelle. Für Edith Oellers ist es die erste Ausstellung hier in Weil am Rhein.

Am Freitag können Sie endlich damit wieder eine Ausstellung eröffnen. Wie groß ist die Vorfreude?

Es freut mich sehr, die Galerietätigkeit mit dieser Ausstellung nach der Pause wieder zu beleben.

Zuvor war aber eine Menge Organisation erforderlich. Welche Herausforderungen standen hinsichtlich der Hygiene-Auflagen an?

Im Vorfeld hat es lange Überlegungen gebraucht, um einen verantwortlichen Umgang für die Künstler und die Besucher zu finden. Dazu habe ich zum Glück viele Helfer mit Freunden und mit der Familie gefunden.

Die Einführung durch den scheidenden Kulturamtsleiter Tonio Paßlick wird sogar digital in den Hof der Galerie übertragen, auch gibt es einen dosierten Einlass. Was dürfen Besucher womöglich bis auf einen Regenschirm zudem nicht vergessen?

Der scheidende Kulturamtsleiter Tonio Paßlick hat sich, wie schon bei anderen Ausstellungen, wieder bereit erklärt, die Einführung zu halten. Es ist mir eine große Freude, ihn in der Galerie bei einem seiner letzten Auftritte als Kulturamtsleiter zu erleben. Seine Rede wird digital ab 19 Uhr, 19.30 Uhr und 20.30 Uhr in den Hof der Galerie übertragen. In die Galerie wird es einen dosierten Einlass mit Maske geben. Also darf diese nicht vergessen werden.

Seit 37 Jahren gibt es die Galerie Stahlberger nun. Schon vor der Corona-Krise gingen die Verkäufe trotz der bei Ihnen präsentierten hohen Qualität von Kunst zurück. Was erwarten Sie für die nächsten Monate?

Für die nächsten Monate wünsche ich mir vor allem Anderen eine Beruhigung der gesundheitlichen Lage.

Und was treibt Sie an, auch in den nächsten Jahren die Galerie mit Leidenschaft weiter zu betreiben?

Kultur ist nicht nur Vergnügen. Sie ist in erster Linie Verpflichtung. Ihr haben wir uns zu stellen, ohne Wenn und Aber. Diese Aussage von Johannes Adam ist auch mein Anliegen, mich für die Kunst weiterhin einzusetzen.

Die Ausstellung „Menschen und Orte“ mit Werken von Edith Oellers und Konstantin Weber wird am heutigen Freitag in der Galerie Stahlberger in Weil am Rhein eröffnet. Die Vernissage dauert von 19 bis 21 Uhr. Die Ausstellung wird dann bis zum 6. Dezember sowie vom 22. Januar bis 14. Februar zu sehen sein.

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