Die erste Ausstellung war „rappelvoll“
Der Impuls zur Galeriegründung kam von außen: Ein Fotograf aus dem Institut für Immunologie in Basel, wo Hanspeter Stahlberger als Grafiker Zeichnungen für Vorträge und wissenschaftliche Publikationen anfertigte, fragte den Kollegen, ob er von Räumen für eine Ausstellung wisse. Damit konnte Stahlberger dienen: Die ehemalige Zahnarztpraxis seines Vaters in der Pfädlistraße stand leer. Für die erste Ausstellung wurden die Waschbecken kurzerhand hinter einer spanischen Wand versteckt, und die Räume füllten sich zum ersten Mal mit Kunstinteressierten. „Es kamen sehr viele. Es war rappelvoll“, erinnert sich Ria Stahlberger.
Resedagrün und Apricot
Und so ging es weiter. Der Teppichboden wurde herausgerissen, die zuvor „klinisch“ weißen Wände in Resedagrün und Apricot gestrichen, Farben, die der Galerie bis heute ihren besonderen Charakter verleihen. Im darauffolgenden Jahr, 1983, im Oktober, gründeten Stahlbergers offiziell ihre Galerie. Künstlerfreunde hatten das lange schon vorausgesehen, berichtet Stahlberger im Rückblick. Denn schon davor hatten sie und ihr Mann sich rege im Kunstbetrieb bewegt, Ausstellungen und Ateliers besucht. Schon als Schülerin in Freiburg hatte sich Stahlberger für zeitgenössische Kunst interessiert. In Düsseldorf bei ihrer Tante hatte sie ihr erstes Kind zur Welt gebracht, und damals Kontakte zur dort sehr lebendigen Kunstszene geknüpft. Immer wieder hatten die beiden auch Bilder gekauft. Zunächst handelte es sich dabei um kleinere Werke, Litografien, etwa von Jürgen Brodwolf, einem frühen Freund der Familie. „Bestimmt gründet ihr irgendwann mal eine Galerie“, hätten sie immer wieder zu hören bekommen.