Weil am Rhein Die Liste der politischen Ziele ist lang

Weiler Zeitung
Das Kandidatenduo Jonas Hoffmann und Hannah Bernbach mit Stefan Reinelt und Markus Langhans vom Weiler SPD-Ortsverein (von links). Foto: zVg

SPD: Kandidatenduo Jonas Hoffmann und Hannah Bernbach beim Weiler Ortsverein zu Gast

Weil am Rhein - Nach Monaten konnte Markus Langhans, Co-Vorsitzender des Weiler SPD-Ortsvereins, die anwesenden Mitglieder am Donnerstagabend wieder zu einer Versammlung begrüßen.

Die coronabedingte Zwangspause sei hart für den Ortsverein gewesen, da das gemeinsame Diskutieren das Fundament der politischen Arbeit bilde, heißt es in einer Mitteilung. Aber der enorme Zusammenhalt, der in der Gesellschaft zu spüren gewesen sei, habe Mut gemacht und gezeigt, dass sozialdemokratische Werte wie Solidarität und soziale Gerechtigkeit unabdingbar für die Gesellschaft seien. Umso mehr gelte es jetzt, nach vorne zu schauen und den Wandel der Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

Welche Antworten die Politik dafür liefern soll, führten im Anschluss Jonas Hoffmann und Hannah Bernbach aus, die sich um die Nominierung als Kandidatenduo für die kommende Landtagswahl bewerben. Die Liste der politischen Ziele sei lang, so Hoffmann, und er versuche, den Menschen auch klar zu machen, mit welcher Grundhaltung er Politik betreibe.

Digitales Leben

Aber drei Themen würde in ihrem Wahlkampf besondere Bedeutung zukommen. Auch bedingt durch seine Ausbildung als Informatiker sei die Gestaltung des „Digitalen Lebens“ für ihn eine wichtige Aufgabe. Hier gelte es einerseits, alle Menschen daran teilhaben zu lassen, auch in den ländlicheren Regionen, und sich anderseits den von Technologiegiganten propagierten Hyper-Kapitalismus und den damit verbundenen Umwälzungen entgegenzustellen. Es gelte, weder den Fortschritt anhalten zu wollen, noch dies schulterzuckend zu akzeptieren, sondern vielmehr die Möglichkeiten, die neue Techniken bieten können, zum Wohl der Gesellschaft einzusetzen.

Sozial-ökologische Themen

Ausführlich beschrieben Hoffmann und Bernbach auch die Bedeutung sozial-ökologischer Themen für ihre Arbeit. Es sei klar, dass Sozial- und Umweltpolitik sich nicht voneinander trennen lassen und auch hier sei die Politik gefordert, Wege zu finden, damit so wichtige ökologische Maßnahmen zum Klimaschutz nicht zu Lasten von beispielsweise Arbeitnehmern in der Automobilindustrie gehen würden.

Er wisse aus zahlreichen Gesprächen mit Gewerkschaften und Arbeitnehmern, welch große Sorgen dies den Menschen zum Teil bereite, so Hoffmann. Und dies Ernst zu nehmen bedeute eben nicht, wie von einem grünen Ministerpräsidenten gefordert, überholte Technologien künstlich am Leben zu erhalten, sondern den unabwendbaren Strukturwandel aktiv zu gestalten und dabei den Menschen Perspektiven zu schaffen, meinte er.

Bildungspolitik

Das dritte Schwerpunktthema ihrer Arbeit betreffe die Bildungspolitik, wobei Bernbach sich durch ihre Arbeit als Tagesmutter besonders dem Bereich der frühkindlichen Bildung verbunden fühlt. Durch ihren Beruf würde sie nach wie vor erleben, dass im Bildungssystem hinsichtlich Chancengleichheit Anspruch und Wirklichkeit noch weit voneinander entfernt seien. Viel zu sehr hänge Erfolg in der Schule noch vom Bildungsstand der Eltern ab, was statt Zusammenhalt zu fördern, Gräben in der Gesellschaft vertiefe.

Möglichkeiten, um mehr Chancengleichheit zu erreichen, gebe es viele, wie etwa die von der SPD geforderte Abschaffung von Kita-Gebühren, sagte sie. Was es brauche, sei der politische Wille und nicht eine Kultusministerin, die keine Verantwortung für den Lehrermangel und den damit verbundenen drastischen Unterrichtsausfall übernehmen wolle, sondern diesen durch fadenscheinige Schuldzuweisungen zu erklären suche, so Bernbach.

In der anschließenden Fragerunde konnten die Mitglieder dem Duo noch genauer auf den Zahn fühlen. „Schließlich müsst ihr auf die Fragen der Menschen vorbereitet sein“, meinte SPD-Gemeinderat Johannes Foege. Nach einer lebhaften Diskussion bedankte sich Langhans für ihr Kommen und fasste den Abend als einen gelungenen Wiederauftakt für die Arbeit des Ortsvereins zusammen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading