Auch in der Zeitschriftenabteilung fällt das Schmökern in den ausgelegten Magazinen weg, jeder schaut, dass er seinen Einkauf rasch erledigt.
Die Atmosphäre wirkt aber auch leicht bedrückend: Absperrgitter trennen die offenen von den geschlossenen Abteilungen, viele Regale sind abgedeckt, die Rolltreppe ins Obergeschoss versperrt. Hier wurden offenbar Lehren aus dem ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr gezogen, als die Abtrennung der einzelnen Abteilungen und Zugänge noch nicht so strikt markiert wurde.
Leere im Tram 8
Gähnende Leere herrscht an der Haltestelle der Tramlinie 8 oberhalb des Weiler Bahnhofs. Es ist Samstag, gegen 12.10 Uhr. Als einziger Fahrgast hat man Zeit und Muße, sich zu überlegen, wann man selbst eigentlich zuletzt im Tram gesessen hat.
Auf dem News-Monitor ist zu lesen, dass die Christbäume der vergangenen Weihnacht nicht in den Basler Zoo gebracht werden sollen, da die Zolli-Tiere offenbar wählerisch sind und die bei uns beliebten Nordmanntannen nicht mögen. Wann hat man eigentlich zuletzt den Basler Zoo besucht? Kurz vor der Abfahrt steigt ein weiterer Fahrgast in der orangen Warnweste eines Bauarbeiters zu.
Das Koi-Becken ist verwaist
Im Rheincenter ist ebenfalls wenig los. Vor dem Becken mit den Koi-Karpfen, sonst ein Publikumsmagnet und Garant für staunende Kinderaugen, steht ein einzelner Mann mit seinem Sohn. Die Treppe ins zweite Obergeschoss, hinauf zum Kinopalast, ist mit einem Gitter versperrt. Die Hinweise zum Lockdown und den Hygienemaßnahmen im Kino sind bereits mehrfach mit Aktualisierungen überklebt worden.
Draußen bietet sich das gleiche Bild. Die vermummten Fußgänger hasten hin und her, kaum jemand spricht mit dem anderen. Ein junges Mädchen fährt auf dem Zugang zur Dreiländerbrücke Skateboard, ihre Zöpfe fliegen im Wind. Sie lacht hell. Ein flüchtiger Eindruck, der bleibt von diesem speziellen Stadtbummel – und der die Vorfreude auf unbeschwertere Zeiten weckt.