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Weil am Rhein Die Pläne für die Gemeinschaftsschule werden konkreter

Saskia Scherer
Die Weiler Gemeinschaftsschule soll erweitert werden. Eine Idee, wie der Bau aussehen könnte, wurde nun vorgestellt. Foto: Saskia Scherer

Für die Erweiterung der Weiler Gemeinschaftsschule hat die Verwaltung einen Holzmodul-Hybridbau ins Gespräch gebracht. Als möglicher Standort wird der Lehrerparkplatz in Betracht gezogen.

Claudio Bergermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement und Umweltschutz, stellte die Idee am Dienstagabend in einer gemeinsamen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses sowie des Kultur-, Sport und Verwaltungsausschusses vor.

Ein Neubau auf dem heutigen Lehrerparkplatz hätte den Vorteil, dass eine direkte, höhengleiche Anbindung an das Bestandsgebäude möglich wäre und kein Verlust von Schulhoffläche droht, erklärte Bergermann. Um den Parkplatz zu erhalten, sei auch eine Möglichkeit, den Neubau in aufgeständerter Bauweise – also auf Stelzen – zu errichten, erklärte Bergermann auf Nachfrage von Eva-Maria Bozenhardt (CDU). „Das Parken ist diffizil und in der Aufgabenstellung für den Architekten enthalten.“

Warum Modul-Hybridbau?

Holz-Modulbau sei nachhaltig, ökologisch, klimaneutral, raumklimatisch aktiv und recyclingfähig, zählte Bergermann Vorteile auf. Der Vorfertigungsgrad in der Werkhalle sei hoch und dazu witterungsunabhängig. Und da nicht jedes Gewerk separat auf die Baustelle fahren müsse, gebe es weniger Lasterverkehr. Unterm Strich stehe eine Kostenersparnis, die den höheren Holzpreis amortisieren könne.

Weil es sich beim reinen Holzbau um einen für das Vorhaben nicht geeigneten Leichtbau handele, wird ein Holzmodul-Hybridbau in Betracht gezogen. Das Konzept sieht Gebäudehülle, Tragelemente und Innenwände als Holzelemente vor, Geschossdecken und aussteifende Bauteile zum Beispiel in Stahlbetonkonstruktion.

Mit Generalunternehmer?

Neuland betreten würde die Stadt mit der Idee, einen Generalunternehmer zu beauftragen. Beispielsweise ab der Baugenehmigung könnte die Planung und Realisierung bei einem Auftragnehmer angesiedelt werden. Somit würden zahlreiche Schnittstellen von nur einem Vertragspartner abgedeckt. „Terminziele können effizienter umgesetzt werden“, erläuterte der Amtsleiter.

Der potenzielle Standort für den Erweiterungsbau Foto: maps4news.com/©HERE

Allerdings gäbe es auch Nachteile: „Änderungen nach der Beauftragung erhöhen den Preis und die Bauzeit und sollten vermieden werden.“ Außerdem könnte die Stadt keinen direkten Einfluss auf die Wahl der Subunternehmer nehmen und darauf, dass die Aufträge an regionale Unternehmen gehen.

Besonders positiv hob Bergermann die zu erwartende Bauzeit vor Ort vor: Er rechne mit einem starken Jahr, „das ist sensationell kurz“. Sollte der Gemeinderat im September einen entsprechenden Beschluss fassen, sei eine Fertigstellung im September 2025 möglich. „Bei einer gewerkeweisen Vergabe erst ein Jahr später.“

Gelder für die erste Planungsrate sind bereits in den Haushalt 2023 eingestellt worden. „Wir stehen kurz vor der Ausschreibung der Planungsleistungen“, informierte Bergermann. Bei der Suche nach einem Architekten soll es ein Wettbewerbselement geben.

Johannes Foege (SPD) gratulierte „zum Mut, ein innovatives Bauvorhaben anzugehen“. Er erkundigte sich, ob eine externe Begutachtung der Ausschreibung vorgesehen ist, was Bergermann bestätigte. Es müsse viel Akribie auf die Planung verwendet werden, ergänzte OB Wolfgang Dietz.

Eine Kostenprognose wollte der Amtsleiter auf Nachfrage von Wolfgang Roth-Greiner (FDP) übrigens nicht abgeben – Stichwort „Fluch der ersten Zahl“.

Brandschutz, Lärm und Raumkonzept

Details
Holz habe bessere Brandschutzeigenschaften als man denke, erklärte Claudio Bergermann auf Nachfrage von Linn Fischer (Grüne). „Da hat sich enorm viel getan.“ Was den Brandschutz angehe, seien keine Mehrkosten zu erwarten. Fischer hatte daran erinnert, wie sehr das Thema die Stadt seit Jahren umtreibt. „Wir haben in den vergangenen Jahren nachertüchtigt, hier handelt es sich um einen Neubau. Da können wir von vornerein die Rettungswege mitplanen“, konnte OB Wolfgang Dietz zudem beruhigen. Fraktionskollegin Ulrike Fröhlich lobte die „gute Idee“ und die Nachhaltigkeit, außerdem eigne sich das mitschwingende Holz gut in Erdbebengebieten. Sie wies allerdings im Umkehrschluss auf Lärm und Vibration hin. „Das wären die Nachteile bei einem reinen Leichtbau“, räumte Bergermann ein. Deshalb sei der Holz-Hybridbau eine Option, möglicherweise mit hochgeräuschdämmenden Wänden zwischen den Klassenzimmern und Geschossdecken aus Stahlbeton. Auch die Realschule habe Raumprobleme, erinnerte Axel Schiffmann (UFW). Er bat darum, Nutzer beider Schulen früh mit ins Boot zu holen, was Bergermann zusicherte. Grundsätzlich sei das Schulzentrum an der Egerstraße zwar eine Einheit – der zusätzliche Raumbedarf sei seitens des Regierungspräsidiums Freiburg aber nur für die Gemeinschaftsschule anerkannt, erklärte Hauptamtsleiterin Annette Huber. „Die Schulleitungen haben signalisiert, dass getrennte Bereiche besser sind.“ Vor allem naturwissenschaftliche Fachräume würden benötigt, bestätigte sie auf Nachfrage von Brigitte Pantze (SPD) – aber auch Klassenräume und Räume für den Bereich der Differenzierung.

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