Weil am Rhein Die Recyclingquote erhöhen

Saskia Scherer
So soll das Logistikzentrum einmal aussehen. Foto: Zürcher Bau GmbH/Rheinhafengesellschaft Weil am Rhein mbH

Die Änderung des Bebauungsplans „Rheinvorland II“ soll den Weg frei machen für ein neues Logistikzentrum am Rheinhafen. Der Ausschuss stimmt zu, will aber auf den Umweltbericht nicht verzichten.

Nach der Vorstellung im Ortschaftsrat Haltingen (wir berichteten) war das Projekt am Dienstagabend auch im Bau- und Umweltausschuss Thema. Die Firma Zürcher Bau will mit dem Logistikzentrum ein modernes, hochautomatisiertes Zwischenlager und Recyclingzentrum für aufzuarbeitenden Bahnschotter und mineralische Ausbaustoffe schaffen – als Ergänzung zu ihrem Recyclingwerk im Hafen Kehl. Geplant sind ein Hallenkomplex, ein Recyclingplatz, ein Zwischenlager sowie eine Schiffsanlegestelle. Durch die Möglichkeiten, die Ver- und Entladungen sowohl über Bahn als auch Binnenschiff vorzunehmen, sollen Laster-Verkehre minimiert werden, teilt das Unternehmen mit. Ebenso würden temporäre Zwischenlager in und um Ortschaften reduziert.

Strenge Auflagen

Geschäftsführer Ralf Zürcher und Projektverantwortlicher Jürgen Eberle stellten sich den Fragen der Räte. Zürcher verwies auf „sehr strenge Auflagen“ des Regierungspräsidiums, als Axel Schiffmann (UFW) sich nach einem Qualitätsmanagement mit Blick auf belastetes und unbelastetes Material erkundigte. „Der Weg muss lückenlos nachgewiesen werden.“

Das Ziel laute, mindestens 100 000 Tonnen im Jahr umzuschlagen, das Maximum seien 250 000. Bei letzterem Umschlag würden fünf bis sieben Leute beschäftigt, erklärte Zürcher auf Nachfrage Schiffmanns. Das sei nicht gerade arbeitsplatzintensiv, warf Johannes Foege (SPD) ein. Sieben Mitarbeiter würden genügen, weil die Anlage hochautomatisiert ist, erklärte Zürcher.

Mit der Abfallwirtschaft des Landkreises sei das Projekt nicht abgestimmt, berichtete Zürcher auf Nachfrage Foeges. „Wir sind aber offen für Gespräche.“ Schließlich sei die Nutzung der Anlage auch für Kommunen möglich.

Schiffmann befürchtet „Blockaden“, wenn die Rheinhafenbahn die Straße quert. Dies sei noch ein eigenes Thema, sagte Bürgermeister Martin Gruner. Komplette Züge müssten ohnehin geteilt werden, aber vermutlich auch kürzere Züge, meinte Zürcher. Laster könnten sich auf dem Werksgelände anstellen und auch dort wenden, erklärte Eberle auf Nachfrage von René Winzer (CDU). Es seien ohnehin maximal zehn Stück am Tag.

Naturschutz ein Thema

So viel Material werde deponiert und nicht recycelt, sagte Thomas Bayer (Grüne) – die Möglichkeiten, die sich hier mit Schiff und Bahn böten, seien sehr interessant. „Aber der Naturschutz muss im Mittelpunkt stehen.“ Gegen das angestrebte beschleunigte Verfahren habe er nichts einzuwenden, aber einen Umweltbericht verlangte er. Dem schlossen sich die anderen Räte an. Auch ein städtebaulicher Vertrag wurde befürwortet. Nächste Woche entscheidet der Gemeinderat.

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