Immerhin mehr als 50 Prozent der Jugendfeuerwehr-Aktiven führen ihre Laufbahn im ehrenamtlichen Dienst fort. Sommerhalter: „Es ist wichtig, dass wir stetigen Nachwuchs haben. Die Feuerwehr ist heutzutage noch wichtiger geworden. Wir brauchen genug Zulauf, um für die Notfälle gerüstet zu sein.“
Auch der aktuelle Feuerwehrkommandant hat seine Karriere 1995 bei der Jugendfeuerwehr begonnen. Damals wusste Sommerhalter nicht, dass er hauptberuflich Wehrmann werden würde. Er trat mit zwölf Jahren in die Jugendfeuerwehr ein. Sein Vater sei schon lange Feuerwehrmann gewesen. Da lag es nah, dass auch Sommerhalter in seine Fußstapfen tritt. „Mein Vater hatte es mir freigestellt, ob ich zur Jugendfeuerwehr gehe oder nicht“, erzählt der Kommandant. Seine Kinder sind neun Jahre alt und würden bereits jetzt schon auf das nächste Jahr hinfiebern, um bei der Jugendfeuerwehr mitmachen zu dürfen.
Vorbereitung aufs Leben
„Wir von der Feuerwehr wollen einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, indem wir Werte aufrecht erhalten, die drohen, verloren zu gehen“, sagt Sommerhalter. Vor allem aber lerne der Jugendliche den Respekt vor Menschen. „Wir leben den Jugendlichen diese Werte vor und wollen Gleichgültigkeit vermeiden. Für uns Wehrmänner sind alle Menschen gleich. Wir differenzieren nicht und helfen jedem.“ Die Feuerwehr sei sehr stolz auf ihre Neutralität, da jeder Mensch so angenommen werde, wie er ist.
Dem Menschen mit Respekt gegenüber zu treten, das gilt bereits in den eigenen Reihen, betont der Wehr-Chef. Autoritäten sollen erkannt und Hierarchien eingehalten werden. „Wir können uns bei einem Notfall nicht leisten, zu diskutieren. Wir müssen handeln und unserer Führungsperson vertrauen.“
Auszeichnung als Ansporn
Die Jugendfeuerwehr sei der richtige Einstieg für zukünftige Wehrleute und auch für alle, die sich für die Feuerwache interessieren, meint Schützenmeister. Die Grundlagen des Feuerdienstes werden bereits von Jugend an vermittelt. Sie trainieren aber auch für Wettkämpfe, wie die Jugendflamme und die Spange. Schützenmeister: „Sie erhalten dabei Auszeichnungen, und das spornt sie an.“
An einem Wochenende werden sogar Einsätze simuliert. Die Kinder schlafen im Gerätehaus und müssen rund um die Uhr einsatzbereit sein. Sie dürfen mit Blaulicht und Martinshorn zu fiktiven Unfällen fahren und Feuer löschen. „Das 48-Stunden-Unterfangen macht den Jugendlichen besonders viel Spaß“, weiß der Jugendwart.
Zudem lernen die Kinder, einen kühlen Kopf zu bewahren und den richtigen Umgang mit Unfällen, Feuer und Verletzungen. Auch Erste Hilfe ist mit im Programm. Diesen Kurs können die Jugendlichen sogar bei der Führerscheinprüfung anrechnen lassen. „Gerade für die älteren ist das ein großer Anreiz“, weiß Schützenmeister. Aber auch Freizeitaktivitäten wie Klettern, Schwimmen gehen und Volleyball spielen bieten die Betreuer an. „Auf die richtige Dosierung kommt es an. Man muss den Kindern auch Abwechslung bieten“, erklärt Gempp. An heißen Tagen gebe es zum Abkühlen eben auch mal eine Spritzaktion mit dem Feuerwehrschlauch.
Der Jugendwart der Weiler Jugendfeuerwehr ist Jan Schützenmeister. Derzeit betreut er 28 Jugendliche. Teilnehmen können Jugendliche im Alter von zehn bis 17 Jahren.
Die Jugendfeuerwehr öffnet am Samstag, 14. Juli, von 11 bis 17 Uhr in der Weiler Feuerwache ihre Türen. Geboten werden Schauübungen. Zudem wird es eine Hüpfburg, Bungee-Run und Kistenstapeln geben sowie Kinderrundfahrten und eine Fahrzeugausstellung mit Booten und Oldtimern.