Dass allein aus dem Ü3-Bereich 135 Kinder auf der Warteliste stehen, sei extrem, betonte Susanne Maria Kraft, Leiterin der Abteilung Soziales, Schulen und Sport. „Das gab es noch nie seitdem ich hier bin.“ Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz beziehe sich aber nicht auf den Stadtteil, in dem man wohnt, bestätigte sie auf Nachfrage von Wolfgang Roth-Greiner (FDP).
Weitere 20 Plätze
Ulrike Fröhlich (Grüne) bezeichnete den Vorschlag als „supergute Idee“. „Ich bin dankbar für die 50 Plätze, aber dann ist immer noch eine große Spanne offen“, bemerkte sie. Durch die zweite Gruppe im Waldkindergarten sollen noch 20 Plätze hinzukommen. „Dann können wir etwas besser atmen“, meinte Kraft.
Zehn Fünfjährige, also Kinder im Vorschulalter, stehen auf der Liste, berichtete sie auf Nachfrage von Fröhlich. Sie werden bevorzugt behandelt, ergänzte Hauptamtsleiterin Huber. „Eine Durchmischung ist wichtig, in einer Gruppe sollen nicht nur Fünfjährige sein. Aber es werden einige reinkommen. Wir sehen die pädagogische Notwendigkeit“, beteuerte Kraft.
Der Ausschuss gab grünes Licht für die Einrichtung der Gruppen und die Bereitstellung von überplanmäßigen Mitteln in Höhe von 175 000 Euro (anteilig für September bis Dezember 2022). Die Gesamtkosten liegen bei 333 000 Euro pro Jahr. Am Dienstag entscheidet der Gemeinderat.
Fehlendes Personal ein Knackpunkt
Der große Knackpunkt bei der geplanten Einrichtung von neuen Gruppen in der ehemaligen Kita Bärenfels sei der allseits bekannte Personal-mangel, bestätigte Huber auf Nachfrage von Irmgard Lorenz (Grüne). „Überlegungen laufen, aber wir können keine Versprechungen machen.“ Wichtig sei allerdings zunächst der „Startschuss“, um die Einrichtung in Betrieb nehmen zu können.
Dem Vorschlag von Susanne Engler (UFW), dass auch Eltern unterstützend in der Betreuung der Kinder tätig sein könnten, erteilte Huber eine Absage: „Die Betriebserlaubnis gibt vor, welche Fachkräfte einzusetzen sind.“
Erlaubnis wohl kein Problem
Die Betriebserlaubnis muss für die Nutzung der Räume neu erteilt werden, weil die Kita Bärenfels geschlossen wurde, als die bisherigen drei Gruppen in die Kita „Hand in Hand“ umgezogen sind. Die Verwaltung gehe aber nicht davon aus, dass dies ein Problem darstellen wird, sagte Hauptamtsleiterin Annette Huber.
Eva-Maria Bozenhardt (CDU) sorgte sich um neue Vorgaben, etwa im Bereich des Brandschutzes. Das Gebäude sei baurechtlich noch als Kita ausgewiesen, sah Huber hier keine Hindernisse. „Sie wurde ja bis November auch noch genutzt.“
Wechsel auf die Grundschule
Auch im U3-Bereich steigt die Nachfrage nach Betreuungsplätzen, erläuterte Hauptamtsleiterin Annette Huber auf Nachfrage von Wolfgang Roth-Greiner (FDP). Aufgrund der Verlegung des Einschulungsstichtags sei aber über Jahre jeweils eine Gruppe der Ü3-Kinder mehr im Kindergarten geblieben. Beim Wechsel der geburtenstarken Jahrgänge auf die Grundschule sieht Huber keine Probleme.