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Weil am Rhein Dreiländergalerie: Der Konflikt eskaliert

Weiler Zeitung
Auf der Baustelle an der Hangkante ging es zuletzt schleppend voran. Gestern entfernte die Firma Bauer sogar einen Teil ihrer Container. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Hangkante: Unternehmen Bauer zieht Teil seiner Baumaschinen und Container von der Baustelle ab / Einigung über Rechnungen vorerst gescheitert

Die Bauarbeiten an der Hangkante sind gestoppt: Das Unternehmen Bauer hat gestern einen Teil seiner Maschinen und Container abtransportiert. Nach Informationen unserer Zeitung will die Baufirma damit Druck auf den Investor Cemagg ausüben. Der Konflikt hinsichtlich der Bezahlung von Rechnungen schwelt seit längerem und hat nun eine neue Stufe erreicht.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. In den vergangenen Wochen war für die Bürger, die Gemeinderäte und auch die Rathaus-Spitze kaum noch ein Baufortschritt zu erkennen. Die Zweifel, ob die „Dreiländergalerie“ wie angekündigt im September 2020 eröffnen kann, wurden immer größer. „Das glauben nur Utopisten“, hatte FDP-Stadtrat Wolfgang Roth-Greiner die Stimme der Zweifler deutlich artikuliert, während OB Wolfgang Dietz mit dem Hinweis auf das fixierte Ende der B 3-Sperrung aufs Tempo drücken wollte.

Am gestrigen Mittwoch hat sich nun die Situation noch einmal verschärft. Nachdem zuvor nach Informationen unserer Zeitung eine Einigung zwischen dem Bauherrn und dem Bauunternehmen hinsichtlich der zu zahlenden Rechnungen nicht erzielt werden konnte, zog Bauer am Morgen die Daumenschrauben an und transportierte einige Maschinen und Container von der Baustelle ab.

Verhandlungen gescheitert

Cemagg-Geschäftsführer Andreas Thielemeier bestätigte gegenüber unserer Zeitung, dass es aktuell ums Geld und um Nachträge geht. So würden zwischen der Firma Bauer und Assmann (im Auftrag der Cemagg) zur Zeit Verhandlungen stattfinden über verschiedene zusätzliche Leistungen im Baufeld. „Die Verhandlungen in dieser Woche haben noch nicht zum gewünschten Erfolg geführt, demzufolge werden sie Anfang der nächsten Woche fortgesetzt. Dass die Firma Bauer bis zum Abschluss der Verhandlungen die Arbeiten aussetzt, möchte ich nicht kommentieren, das ist einzig und allein eine Entscheidung der Firma Bauer“, so Thielemeier.

Bauunternehmen schweigt

Um eine Darlegung des aktuellen Stands gebeten, erklärt eine Sprecherin von Bauer lediglich: „Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir zu diesem Thema keine Stellungnahme abgeben möchten.“

Schon seit einigen Wochen versucht die Baufirma nach uns vorliegenden Informationen Druck auf die Cemagg hinsichtlich der Rechnungs-Zahlung auszuüben, mehrmals ruhten tagelang die Arbeiten. Eine öffentliche Aussage dazu gab es hingegen bislang nicht.

Eine Einschätzung der Lage durch die Stadt erfolgte gestern nicht. Hintergrundinformationen hierzu würden fehlen, hieß es auf Anfrage. Ende Juni hatte Thielemeier noch erklärt, dass „bautechnische Abklärungen“ die Ursache für den seinerzeitigen Baustopp seien. Es stünde zudem der Übergang zwischen den Tiefbau- zu den Rohbauarbeiten an.

Der Eröffnungstermin

Obwohl Bauer nun einen Teil seiner Maschinen und Container abtransportiert hat, übt sich der Cemagg-Geschäftsführer weiterhin in Optimismus. „Durch den von der Firma Bauer eingeschlagenen Weg werden sich die Arbeiten im Baufeld aber auf keinen Fall wesentlich verzögern“, erklärt er. Und nicht nur das: „Der von der Firma Bauer eingeschlagene Weg hat keinerlei Auswirkungen auf den Eröffnungstermin.“ Für diesen sei vielmehr entscheidend, welche Zeitschienen die Folgeunternehmer anbieten, hier in erster Linie der Rohbauer.

Mieterbekanntgabe später

Vor Anfang August wollte Thielemeier außerdem eigentlich die ersten Namen von Mietern bekanntgegeben. Dies ist jedoch nicht erfolgt, wofür der Cemagg-Geschäftsführer folgende Begründung liefert: „Einige Mietvertragsverhandlungen haben sich noch einmal, was ein ganz normaler Vorgang ist, um ein beziehungsweise zwei Wochen verzögert.“ Urlaubsbedingt werde man die Mieter, die bereits unterschrieben haben, nun Ende August bekannt geben.

Gespräche mit der Stadt

Um den im Gemeinderat vom OB gemachten Hinweis, dass die B 3-Sperrung klar befristet ist, weiß Thielemeier. Sobald der Cemagg alle Informationen hinsichtlich des Bauverlaufs vorliegen, werde man „in aller Ruhe“ mit der Stadt Weil am Rhein und dem Oberbürgermeister das Thema B 3-Sperrung besprechen. „Ich bin da sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam, wie auch in der Vergangenheit, gute Lösungen finden.“

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