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Weil am Rhein „Dynamische Ausrichtung“ ist zentral

Joachim Pinkawa
„Think Tank“ der Markgräfler Winzer eG in der Lounge auf dem Vitra-Campus (v.l.): Dieter Hieber, Karsten Kilian, Bastian Klohr und Hagen Rüdlin. Foto: Joachim Pinkawa

Denkfabrik: Unternehmenslenker diskutieren bei „Think Tank“ das Motto „Verwurzelt in Bewegung“.

Weil am Rhein/Efringen-Kirchen - Unter dem Motto „Verwurzelt in Bewegung“ stand eine Diskussionsrunde der „Markgräfler Winzer eG“ am Freitagabend in Weil am Rhein. Die Identität des Unternehmens kam dabei ebenso zur Sprache wie die Entwicklung.

Winzer und Unternehmenslenker aus der Region und weit darüber hinaus wurden unter der Führung von Genossenschafts-Chef Hagen Rüdlin zunächst in die Haltinger Reben zu einem kurzen Umtrunk entführt, bevor es dann unter der Moderation des Markenexperten Prof. Dr. Karsten Kilian, alias „Mr. Markenlexikon“, um die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Reben ging. Auf dem Vitra-Campus-Podium vertreten waren zudem Dieter Hieber (Hieber‘s Frischecenter), Bastian Klohr (Weinbiet Manufaktur eG) und Hagen Rüdlin.

Die Verwurzelung

Markenexperte Kilian wies auf den Widerspruch in den Begrifflichkeiten des Themas „Verwurzelt in Bewegung“ hin und forderte die erfolgreichen Unternehmenslenker auf, dieses „Spannungsfeld“ für sich zunächst aufzulösen. Rüdlin formulierte: „Wir sind verwurzelt im Wein und der Region“, und Dieter Hieber betonte für sein Unternehmen ebenfalls „die Verwurzelung in der Region mit inzwischen 14 Märkten und den großen regionalen Sortimentsanteilen.

Die Bewegung

„Bewegung mit Wurzeln?“, provozierte Professor Kilian bildlich in Anspielung auf die Möglichkeit zur Bewegung von Bäumen. „Zurück zu den Wurzeln mit neuen Gedanken“ lautete der Tenor in der sich dann entwickelnden „Denkfabrik“ (Think Tank). „Bewegung“ erhielt von den Diskutanten Inhalte, wie „eigene Identität als familiär geprägte Unternehmer und Unternehmen belegen“ und „Ziele und Visionen mit einer klaren strategischen Ausrichtung des Unternehmens und deren Mitarbeiter zu dokumentieren“.

Nicht nur „heiße Luft“

Dass mit diesen anspruchsvollen Zielen nicht nur „theoretische heiße Luft“ formuliert wurde, arbeitete Moderator Kilian einzeln an Beispielen der Unternehmen Hieber, Markgräfler Winzer und Weinbiet Manufaktur heraus, die sich bereits als „eigene Marken“ in ihrem angestammten Geschäft und Gebiet deutlich positioniert haben, oder noch auf dem Weg dazu sind.

Kilian, der seit 2012 als Professor für Internationales Management und ABWL mit Fokus Marketing an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt, am GfK-Lehrstuhl für Marketing Intelligence an der Universität Erlangen-Nürnberg sowie am Lorange Institute der China Europe International Business School (CEIBS) in Zürich lehrt, zeigte sich geradezu begeistert von den fundierten Ausführungen der Unternehmensverantwortlichen Hieber, Rüdlin und Klohr.

Große Herausforderung

Die bereits erfolgte unternehmerische Ausrichtung und die zukünftigen Ansprüche im Wandel und an Bewegung beschrieb Dieter Hieber als große Herausforderung mit einem Zitat seines Vaters und Unternehmensgründers Jörg Hieber: „Früher haben wir hungrige Menschen satt gemacht, heute sind wir gefordert, satte Menschen auf gute Produkte hungrig zu machen.“ Dieter Hieber kommentierte das Zitat mit den Worten, „darin sehen wir unsere Verantwortung hier in der Region“.

Die Identität

Die „regionale Identität“ beschrieb Klohr für die Weinbiet Manufaktur als Anspruch „Wein mit Gesicht, Charakter und Geschmack“ zu produzieren und zu vermarkten. Rüdlin betonte dazu den Prozess der „Wertschöpfung“, damit das, „was auf dem Teller oder im Glas ist, auch wertig ist“ und bezeichnete „Essen und Trinken“ als „Kultur im Markgräflerland“.

Übereinstimmend waren sich alle Experten abschließend sicher, dass die Zukunft der Unternehmen in ihrer „dynamischen Ausrichtung“ und mit Beratungskompetenz gesichert ist, da „Essen und Trinken auch künftig nicht direkt und einfach aus dem W-Lan kommen werden“. Für den nächsten Tag waren die Teilnehmer und andere Gäste auf dem Hof der Bezirkskellerei in Efringen-Kirchen zur Jahrgangsprobe „nagelneu + aufgedreht eingeladen.

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