Weil am Rhein Ein erfolgreicher, innovativer Macher

Weiler Zeitung
Friedrich Resin – erfolgreicher Geschäftsmann und versierter Vorsitzender des Kunstvereins.                                                                                                                                                                                                                                                                     Foto: Gundula Weissenrieder Foto: Weiler Zeitung

Porträt: Friedrich Resin ein dynamischer Geschäftsmann und kreativer Vorsitzender des Kunstvereins

Zwei Seelen wohnen in seiner Brust – fast drängt sich solch Zitat bei der Begegnung mit Friedrich Resin auf: Der charismatisch-taffe Firmenchef lenkt das angesehene Familienunternehmen für Bürodienstleistung so souverän wie zukunftsorientiert. Doch daneben tritt auch der Kunstsinnige auf, früh selbst aktiv und mit jener versierten Leidenschaft für Zeitgenössisches, die er als Vorsitzender des Kunstvereins Weil zu mobilisieren versteht.

Von Gundula Weissenrieder

Weil am Rhein. „Mein erster Kunstkauf war eine wunderschöne Lithografie des in den 70er Jahren recht bekannten Objekt-Malers Karl Fred Dahmen.“ Begeisterung schwingt erinnernd mit, wenn Friedrich Resin jene karitative Kunstauktion des Pfarrers Paul Gräb in Öflingen noch einmal aufleben lässt: „Natürlich konnte ich als 18-jähriger Schüler das Preisgeld dafür nicht aufbringen. Doch es wurde mir gestundet – und ich durfte das Werk stolz nach Hause tragen“, sagte er zu der einprägsamen Begegnung mit dem kunstaffinen Priester. Überhaupt erwog der damals junge Mann, ambitioniert malend im Kreis heute renommierter Kreativer wie Michael Gröbke oder Albrecht Lamprecht, sich in dieser Richtung zu vertiefen: „Aber meine Freundin konnte weitaus besser mit Farben umgehen“, lächelt Friedrich Resin heute darüber, was den sich so selbstkritisch Hinterfragenden 1973 zum Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) in Pforzheim veranlasste. Nach dem, einem weiteren Faible für Soziologie geschuldeten Aufenthalt in Freiburg, kehrte der Student in seinen Heimatort zurück, wo er mit 28 Jahren in die väterliche Firma eintrat.

Diese, ursprünglich als Ladengeschäft für Bürobedarf von Friedrich Resin Senior 1950 gegründet und beim heutigen Kaufring angesiedelt, expandierte rasch in mehreren Stationen: Innerhalb weniger Jahre an die Hauptstraße, wohin Friedrich Resin mit dem Vater fuhr und weiter zum Kant-Gymnasium lief, das er besuchte. 1963 folgte der Umzug an den Berliner Platz. 20 Jahre später wurde der Hauptstandort der Firma nach Binzen an den Dreispitz verlegt, der 1990 mit einem zweiten Gebäude erweitert wurde. Und zuletzt gab es einen kompletten Umbau und eine Umstrukturierung, wie Friedrich Resin erläutert.

Was Besucher nun als hochwertiges Bürodienstleistungs-Center erleben, samt einer „spritzigen Tagesbar“, erschließt sich in den drei Firmenstandbeinen Büroeinrichtung, Büro-Fachmarkt und IT-Systemhaus. Dazu bestehen Niederlassungen in Freiburg und eine Service-Filiale in Waldshut. „Doch de facto lässt sich jedes System vor Ort online vorführen“, führt Resin zurück zu angepasster Vermietung mit effektiver Büroorganisation samt Techniksupport: „Heute muss man standortflexibel mobil arbeiten können“, sieht der dynamische Unternehmer auch informelle Begegnungsmöglichkeiten immer mehr eingefordert. „Eigentlich habe ich das ganze Unternehmen umgepolt. Es gibt fast nichts mehr, was nicht irgendwann neu konzipiert wurde“, sinniert der erfolgsgewohnte Geschäftsmann über die sich vehement ändernden Anforderungen seiner Arbeit, „in die ich hineingewachsen bin.“

Dies ist er verstärkt, seit sich sein Vater Ende der 80er Jahre zurückzog und das Unternehmen seinen drei erwachsenen Kindern überantwortete. Ein harmonierendes, erfolgreiches Team. Seine älteste Schwester, Heidi Tilz, führte 50 Jahre, geschätzt wie beliebt, bis 2013 die Papeterie am Berliner Platz.

Friedrich Resin sieht der Firmenzukunft gelassen entgegen – selbst, wenn sein ältester Sohn mit Leib und Seele als Apotheker, der Jüngste als Leiter eines Weinkellers in Sizilien agiert und die Tochter, im Sozialberuf, in Frankfurt lebt. „Ich würde niemandem mehr den klassischen Einzelhandel empfehlen“, resümiert er skeptisch über eine Branche, „in der man sehr zukunftsorientiert zu sein muss, um nicht auf der Strecke zu bleiben.“

Sagt es, um desto ambitionierter künftige Geschäftspläne auszuloten: „Hier stehen nun Online-Geschäft und E-Business verstärkt auf dem Plan. Es ist extrem wichtig, präsent zu sein.“ Resin findet es zugleich auch spannend und ist stark interessiert an den Veränderungen in der Geschäftswelt.

Die andere Welt der Kunst hat den vielseitig Bewanderten jedoch nie losgelassen. Neben Reisen, Sport, Lesen und dem Hören von Jazzmusik zeichnet er. Auch sein Amt als Vorsitzender des Weiler Kunstvereins betreibt er passioniert und vorantreibend.

Sicher ist auch sein Vorsatz: „Irgendwann möchte ich noch Kunstgeschichte studieren. Das ist schon ein faszinierendes Thema, es berührt mich sehr.“ Und da blitzt wieder sein mitreißender Enthusiasmus durch.

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