Weil am Rhein Ein Fitnessgerät, das „mitschafft“

Ines Bode
„Dips“ von der Ferse, die im Hammergriff oder im Griff nach hinten möglich sind: Jürgen Sperling hat eine multifunktionale Fitneßbank konstruiert. Foto: Ines Bode

Jürgen Sperling aus Märkt hat eine besondere Fitnessbank konstruiert.

Zur Frage, ob er einen geheimen Draht zu dem Versandhaus-Riesen habe, schüttelt der 59-jährige, der seit 43 Jahren regelmäßig trainiert, den Kopf. Als seine multifunktionale Erfindung nach drei Jahren intensiver Tüftelei stand, und er absolut überzeugt von dem Gerät war, wandte er sich an bundesweit agierende Fitnessunternehmen. Nach anderthalb Jahren trudelte die einzige Antwort ein. Sperling freute sich jedoch, dass er überzeugen konnte. Besagtes Unternehmen wandte sich wiederum an den Versandhändler – eine aufregende E-Mail zu geruhsamer Abendstunde in Märkt.

Fitnessbank für Untrainierte

Er sei ein ruhiger Typ, meint er, aber die Familie sei schon aus dem Häuschen gewesen. Gleichwohl „war die Erfindung ein weiter Weg mit Höhen und Tiefen“. Zur Frage, was ihn bewogen habe, angesichts der Vielzahl existierender Fitnessbänke eine weitere auszubaldowern, sagt der Schwarzenegger-Fan überzeugt: „Aber nicht so eine“. Dem zudem technisch versierten Lehrer an der Gewerbeschule Lörrach sei nur eines wichtig: Nicht nur der Damenwelt, auch der restlichen Welt, wie er schmunzelt, seine Schöpfung nahe zu bringen. Jeder, betont der Familienvater, wirklich jeder, und sei er noch so untrainiert, könne mit der Bank etwas anfangen.

Fettverbrennung in Gang setzen

Das muss getestet werden. Die Verfasserin dieses Berichts setzt also ihre sportlich desinteressierten 58 Kilo ein und siehe da: Es kommt tatsächlich dazu, was sich Klimmzug nennt. Der Trick ist, dass die Bank mit kleinerem Gegengewicht „mitschafft“. Anstrengen muss man sich schon. Spätestens nach drei Minuten spüren Untrainierte die Arbeit der Muskeln. Die Fettverbrennung laufe, erklärt Sperling milde. Nahezu alle Muskeln werden mit vielen Übungsmöglichkeiten angesprochen, führt er aus. Im Grunde drehe sich alles um die Kernphilosophie: Klimmzüge, die sonst kaum jemand schafft. Liegestütze, die elegant aussehen und auf der Bank statt auf dem Boden stattfinden. Und Dips, die nichts mit Essen zu tun haben, sondern Druckbewegungen sind und die Muskeln stärken.

All das führt seinen Angaben zufolge zu Gewichtsverlust. Möglich sei sogar, vehement abzunehmen und lästige Pfunde loszuwerden. Zwecks Motivation habe er eine Waage-Funktion integriert. Denn den Spaß wolle er wecken.

Adieu überschüssige Kilos

Mittels technischer Finesse könne man sich bis zu 60 Kilo leichter machen, was ermöglicht, sofort Barrendips, Liegestütze und die unbeliebten Klimmzüge auszuführen. Ein kleines Wunderwerk, das sich für daheim, Vereine, Hotels und Firmen eigne. Als Konkurrent der Branche sehe er sich dennoch nicht, betont Sperling, schließlich sei er auch ein friedlicher Typ.

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