„Der Bürgerkrieg hat uns gezeigt, dass es immer noch Spannungen gibt und dass keine ethnische Gruppe vor der anderen sicher ist,“ meint Johnson. „Die Situation verschlimmert sich weiter.“ Seine Familie hat er bereits nach Kenia geschickt, wo seine Frau und zwei Söhne jetzt in Sicherheit leben. Er selbst hofft, bald mit ihnen dort zu sein.
Das Leben in Juba und dem Rest des Landes ist nicht einfach, aber trotzdem ist es nicht komplett unsicher und auch nicht immer gefährlich. Während der Arbeit bin ich oft draußen, unterhalte mich mit Flüchtlingen oder besuche abgelegene Regionen des Landes. Die Menschen sind freundlich und offen, es sind nur die bewaffneten Gruppen, von denen ich mich fernhalte. Die UNO hat eine Ausgangssperre für alle internationalen Arbeiter nach 19 Uhr vorgeschlagen und daran wird sich streng gehalten. „Sobald es dunkel wird, ist hier niemand mehr auf den Straßen, denn es ist zu riskant,“ erzählt die kanadische Journalistin. Manchmal, wenn der Feierabend erst um 18 Uhr beginnt, ist das schwer. Dann müssen das Abendessen, der Einkauf oder das Fitnessprogramm in eine Stunde gepresst werden, bevor es zurück in den gesicherten Wohnblock geht. Anfangs ist das gewöhnungsbedürftig, aber die Situation wird von allen akzeptiert. „Wenn wir hier in Juba sicher sein wollen, müssen wir uns an die Regeln halten,“ meint Johnson. Und genauso sehen wir das in Juba alle.