Weil am Rhein Ein „Mehrwert“

Marco Fraune
9,5 Millionen-Euro-Projekt: Der „Dreizack“ ist vor einem Jahr offiziell in Betrieb genommen worden. Foto: Marco Fraune

Verkehrsdrehscheibe: Dreizack seit einem Jahr in Betrieb. Bürgermeister zieht positive Bilanz.

Weil am Rhein - Voll und ganz zufrieden ist Bürgermeister Rudolf Koger mit dem „Dreizack“. Die vor einem Jahr eingeweihte barrierefreie Verbindung zwischen Bahngleisen und Tram habe sich bewährt.

Im Gegensatz zum alten Bahnhof gelangen Bahnfahrgäste von den Bahnsteigen 1 bis 3 seit Ende Juni vergangenen Jahres auch offiziell ohne große Hindernisse zur Trambrücke und damit in die Weiler Innenstadt. Die Nutzer hätten sich mittlerweile an diese Annehmlichkeit gewöhnt, ruft Koger im Gespräch mit unserer Zeitung aber auch die Barrieren der Vergangenheit in Erinnerung.

Und dies wissend um immer mal wieder artikulierte Klagen, dass vom Bahnsteig 4 eine solche Verbindung nicht besteht. Denn hier handelt es sich um ein Provisorium. „Ausgelegt ist der Dreizack auf den Endausbau“, verweist Bürgermeister Koger auf den mittlerweile für 2025 vorgesehenen Zustand, wenn der viergleisige Ausbau der Rheintalbahnstrecke hier abgeschlossen sein soll. Dann gibt es keinen Bahnsteig 4 mehr, an dem Züge halten.

Schon jetzt mache der Bahnhof einiges her, ist der Bürgermeister froh, dass die Bahnsteige 2 und 3 neu aufgewertet wurden. „Der Bahnhof kommt viel moderner daher. Es macht richtig was aus.“ Insgesamt sei richtig und gut geplant worden. „Es ist ein Mehrwert für die Stadt.“

Auch ein Jahr nach der Einweihung befinde sich der Dreizack in einem guten Zustand. Schlussabgerechnet ist das Bauwerk aber noch nicht. Weil mehr Arbeiten an Oberleitungen erfolgen mussten, die deutlich teurer wurden und die Bauüberwachung angesichts des parallel laufenden Bahnbetriebs Mehrkosten verursachte, standen unterm Strich nicht die ursprünglich kalkulierten Kosten von 7,4 Millionen Euro, sondern 9,5 Millionen Euro.

Zufrieden zeigt sich Koger mit dem Betrieb der Aufzüge innerhalb des vergangenen Jahres. Nur am Anfang seien diese ausgefallen. Seitdem würden sie problemlos laufen. Die Betreuung erfolge im Gegensatz zum Haltinger Steg, wo die Stadt zuständig ist, durch die DB Station und Service. Alle Beschwerden würden daher dort landen, wobei ihm keine größeren Probleme bekannt seien.

Die Nutzer bewerten die neue Verbindung als gut, freut sich der „Vater des Dreizacks“ über das Bauwerk. Vor allem für diejenigen, die nach Freiburg wollen, sei es ein Gewinn. Der Ansatz war auch gewesen, die Umsteigemöglichkeiten zu verbessern.

Ein Problem will Koger aber nicht verschweigen. So sei es für diejenigen ein weiter Weg, die von Freiburg aus kommend, die Treppe hoch laufen müssen, um dann über den Dreizack zur Gartenbahn oder Wiesentalbahn zu gelangen, also den Linien 5 und 6 nach Lörrach, Schopfheim und Zell im Wiesental. Damit der Umstieg zeitlich dennoch klappt, laufen Gespräche, ob der Zeitpuffer nicht erweitert werden kann.

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