Schwindendes Ansehen
Zur „Alltags-Demokratie“ gehört für ihn, dass es für die Bürger nicht nur ein Wahlrecht, sondern auch eine staatsbürgerliche Pflicht gebe, sich zu informieren, sich zu engagieren und sich wählen zu lassen. Denn „ohne engagierte Demokraten auf allen politischen Ebenen kann unser System nicht aufrechterhalten werden“, stellt Foege fest. Das schwindende öffentliche Ansehen der Mandatsträger spiegle sich in den Anfeindungen in den sozialen Medien wider. Eine Konsequenz: Es werde immer schwieriger, „kompetente, engagierte und glaubwürdige Personen“ für eine Kandidatur zu finden.
Foege beleuchtet die Erweiterung demokratischer Beteiligungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen auf die Arbeit der gewählten Repräsentanten, macht sich für den Erhalt der Ortschaftsverfassungen stark und resümiert: „Für die Demokratie lohnt es sich, Opfer zu bringen, nicht zuletzt für die nachfolgenden Generationen.“ Zudem bringt der Kommunalpolitiker „die digitale Demokratie“ mit einer fiktiven Geschichte näher und kommt zu dem Schluss: „Die Entwicklung der politischen Streitkultur haben wir, die wir Verantwortung tragen, in der Hand. Hoffen wir, dass es uns gelingt, die Werte unseres Grundgesetzes in das digitale Zeitalter weiterzugeben.“
Die Autoren
Klaus M. Leisinger, Jahrgang 1947, ist promovierter und habilitierter Soziologe sowie Gründer und Präsident der Stiftung Global Werte Allianz in Basel. Schwerpunkte seiner Arbeit sind der Beitrag der Wirtschaft zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen, das Thema Wirtschaft und Menschenrechte sowie das Thema wertgeleitete Führung. Leisinger, der seit dem vergangenen Jahr auch Hebelpreisdankträger ist, wohnt in Rümmingen. Seine letzte Buchveröffentlichung im Friedrich Reinhardt Verlag in Basel von 2021 trug den Titel „Integrität im geschäftlichen Handeln“.