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Weil am Rhein Ein Sprachrohr für die Künstler

Saskia Scherer
Gabrielle Krueger (rechts) beim Malen in ihrem Atelier im Kesselhaus während einem der „Face2Face“-Konzerte Foto: zVg

Portrait: Neue Ateliersprecherin heißt Gabrielle Krueger / Aufgrund von Corona ruht die Planung

Weil am Rhein - Gabrielle Krueger ist seit kurzem die neue Ateliersprecherin im Kesselhaus (wir berichteten). Viel zu tun gibt es für sie allerdings aktuell nicht, da auch die Planungen der Künstler derzeit coronabedingt ruhen.

„Es ist recht schwierig. Es laufen keine Projekte und wir planen gerade auch nichts“, berichtet Krueger im Gespräch mit unserer Zeitung. „Jeder arbeitet für sich in seinem Atelier.“ Sie fungiert aber als Ansprechpartnerin für die anderen Künstler und gibt weiter, „was sie auf dem Herzen haben“. Die Kontakte zum neuen Kulturamtsleiter Peter Spörrer seien auch schon geknüpft. „Das geschah bereits im Rahmen der ,Face2Face’-Konzerte im September.“

Diese kleinen Konzerte, bei denen Musiker vor ganz wenigen Zuschauern in den Kesselhaus-Ateliers auftraten, stellten übrigens die „letzte große Sache“ im vergangenen Jahr dar. „Danach kam nichts mehr.“ Auch der „Tag der offenen Ateliers“, eine traditionelle Veranstaltung Anfang Dezember, konnte nicht stattfinden. An diesem Tag öffnen die Künstler eigentlich ihre Ateliers für die Öffentlichkeit. Einige hatten sich dafür an der „Corona-Mosaik“-Aktion der Stiftung der Sparkasse Markgräflerland zur Förderung von Kunst und Kultur beteiligt.

Vor knapp eineinhalb Jahren hat Krueger das Atelier 1 im Kesselhaus bezogen, nach einer Wohnraumverkleinerung. Davor hatte sie ein Atelier in ihrem Haus. Bereut hat sie diesen Schritt nicht: „Das war wie ein Befreiungsschlag. Ich genieße es, woanders zu arbeiten und unter Kollegen zu sein. Das tut mir gut“, erzählt die Künstlerin. Die Atmosphäre im Kesselhaus sei sehr stimmig. Und sie schätze den Austausch mit den anderen. „Ab und zu begegnen wir uns im Flur und unterhalten uns, natürlich mit Abstand.“ Für sie sei es ein großer Fortschritt, im Kesselhaus wirken zu können.

Akademischer Realismus

„Ich fühle mich dem akademischen Realismus verpflichtet, der an der sichtbaren Wirklichkeit orientiert ist“, sagt die Künstlerin über sich selbst. Es gehe ihr zuerst um die konsequente Beherrschung der Mittel, also des Zeichnens und Malens nach der Natur und des Abbilden-Könnens. Krueger hat Kunst auf Lehramt studiert, davor erhielt sie frühzeitig privaten Unterricht im akademischen Portraitzeichnen. Es folgte eine eigene künstlerische Weiterbildung, unter anderem an der Europäischen Kunstakademie in Trier und beim Maler Thomas S. Buechner, New York.

In den vergangenen Jahren – auf der Suche nach dem Wissen der alten Meister – waren für Krueger die Aufenthalte in Zürich (Zeichnen nach Bargue) und in den Niederlanden mit Nicholas Beer vom Sarum Studio Salisbury, England, (Portrait in Sight Size) sehr wichtig für den eigenen Fortschritt – und vor allem die regelmäßigen Aufenthalte an der Florence Academy of Art und der Paris Academy of Art. Begegnungen mit Persönlichkeiten und Künstlern wie Daniel Graves, Jura Bedic oder Shane Wolf haben sie sehr geprägt.

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