Weil am Rhein Ein Stück Trebbin in Weil am Rhein

Weiler Zeitung
Im Museum am Lindenplatz widmet sich der Partnerstädteraum der Stadt Trebbin. Foto: zVg

Ausstellung: Verbindung mit der Partnerstadt ist in einem Raum im Museum am Lindenplatz Thema

Weil am Rhein - 30 Jahre Wiedervereinigung sind am 3. Oktober an vielen Orten in der Bundesrepublik gefeiert worden. Auch Weil am Rhein mit seiner Partnerstadt Trebbin können auf 30 Jahre freundschaftliche Verbundenheit zurückblicken, wie die aktuelle Ausstellung im Museum am Lindenplatz „Weil Welt Weit. Weiler Spuren in der ganzen Welt“ beleuchtet. Im Jahr 1990 zählte Weil am Rhein zu einer der ersten Städte, die nach dem Mauerfall eine Städtepartnerschaft mit einer DDR-Gemeinde einging.

Zu DDR-Zeiten pflegte die evangelische Kirchengemeinde im Bezirk Lörrach einen Austausch mit dem Kirchenkreis Zossen, zu dem auch Trebbin zählte, heißt es in einer Mitteilung. Vor der Wende gab es schon Bestrebungen für eine Partnerschaft. Noch im April 1989 hieß es von der ständigen Vertretung der DDR in Bonn, dass nach „sorgfältiger Prüfung gegenwärtig“ dies nicht möglich sei.

Dann fiel die Mauer. Zum Weiler Neujahrsempfang 1990 kam der Trebbiner Bürgermeister Peter Blohm. Bereits vier Monate später, am 31. März 1990, noch vor dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag im Oktober 1990, hatte Weil eine neue Partnerstadt, damals noch auf DDR-Staatsgebiet.

Mit der Partnerschaft waren konkrete Ziele verbunden: eine deutsch-deutsche Annäherung, die Förderung des Demokratieprozesses und direkte Aufbauhilfe durch kommunale Unterstützung. Letzteres zeigte sich konkret darin, dass OB Peter Willmann alte Fahrzeuge wie etwa ein Müllfahrzeug, an Trebbin abgab. In der Zeit danach entstanden private Initiativen, die den dortigen Aufbau fördern. Azubis aus Trebbin kamen zur Ausbildung nach Weil, Weiler Unternehmer unterstützten Trebbiner direkt vor Ort.

Symbolisch untermauert wurde die neue Partnerschaft im Juli 1990 durch den 1500-Kilometer-Lauf von Weil nach Trebbin durch Bodo Clemens zugunsten der Krebshilfe. Eine kuriose Geschichte ereignete sich an der Fasnacht 1992. Vier junge Trebbiner Frauen, zur Ausbildung in Weil, trafen auf vier junge Weiler. Heute sind die Brüder Jürgen und Thomas Helf glücklich mit zwei der Frauen in Trebbin verheiratet und haben Kinder. Ein dritter Weiler dieser Runde lernte damals ebenfalls seine Trebbiner-Partnerin kennen.

Nach wie vor ist der Austausch zwischen den Städten intensiv. Die Haltinger Feuerwehr pflegt einen engen Kontakt, und die „Trebbiner-Stube“ auf dem Altweiler Straßenfest ist lange fester Bestandteil der Partnerschaft gewesen.

Im Juni sollte es ein Partnerschaftstreffen in Weil am Rhein geben. Ein Besuch im Museum am Lindenplatz war ebenfalls geplant. Aufgrund der Covid-19-Pandemie musste diese Begegnung abgesagt werden.

Gelebte Freundschaft

Im Museum am Lindenplatz widmet sich der Partnerstädteraum der Stadt Trebbin. Einmalige Leihgaben wie etwa die des Claus Clauert, der märkische Eulenspiegel, fanden ihren Weg nach Weil. Die Ausstellung dokumentiert zudem viele Begegnungen zwischen Weilern und Trebbinern, die nunmehr über 30 Jahre gelebte Freundschaft verbindet. Ein Film vor Ort zeigt die Schönheiten und Besonderheiten der Weiler Partnerstadt. Das aktuelle Ausstellung wurde bis zum 20. Dezember verlängert. Öffnungszeiten sind samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr.

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