Geburtstag: Albert Vögtlin wäre 100 Jahre alt. Kenner der Stadtgeschichte.
Weil am Rhein - Heute vor 100 Jahren, am 16. Februar 1919, wurde Albert Vögtlin geboren. Der sehr gesellige und vor allem an der Heimatgeschichte interessierte, hervorragende Kenner der Weiler Stadtgeschichte, verstarb im Jahre 2008, im Alter von fast 90 Jahren.
Neben den prägenden Stationen seines Lebens wie Lehrjahre, Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft, der Arbeit und dem akribischen Interesse an ortsgeschichtlichen Themen, war die Ahnenforschung und das Verfassen des Ortssippenbuches Weil (1639-1920) seine Passion. Er arbeitete mehr als zehn Jahre intensiv daran. Es war sein Lebenswerk.
Ortssippenbuch sein Lebenswerk
Albert Vögtlin wurde unter anderem auch wegen seines brillanten Gedächtnisses, als „wandelndes Archiv“ bezeichnet. Er war ein solch profunder Kenner, dass er, wenn er auf eine Person traf, diese oft nach dem Namen fragte und daraufhin in vielen Fällen besser die Vorfahren der Familie mit allen Verzweigungen benennen konnte als das betroffene Familienmitglied selbst.
Anfang der 1950er-Jahre ordnete und verzeichnete der damalige Archivpfleger Dr. Herbert Berner das Weiler Archiv neu. Ihm zur Seite gestellt wurde Albert Vögtlin. Diese wichtige und umfangreiche Tätigkeit vermehrte und ergänzte sein Wissen um die Ortsgeschichte von Weil.
Ende der 1950er / Anfang der 1960er-Jahre war er Leiter des Weiler städtischen Reisebüros. Nach dessen Schließung wechselte er ins Hauptamt im Rathaus, wo er bis zu seiner Pensionierung Anfang der 1980er Jahre, zuletzt als Verwaltungsangestellter im Standesamt arbeitete.
Sympathisch und humorvoll
Bis wenige Wochen vor seinem Tod, vor etwas mehr als zehn Jahren, am 18. November 2008, war Albert Vögtlin immer wieder ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig.
Der ehemalige Stadtarchivar Bruno Rabus, dem Albert Vögtlin ein väterlicher Freund war, beschreibt ihn als besonders lieben, sympathischen, humorvollen und überaus geschätzten Menschen, der viel mit dem Velo unterwegs war und der neben unterhaltsamen Gesprächen auch seine Freude an einem „Viertele“ in der Straußwirtschaft hatte.
Albert Vögtlin war für viele Personen oder Institutionen wie den Museumskreis oder die Weiler Stadtführer der erste Ansprechpartner. Noch heute findet man in manchen Archivunterlagen seine in akribisch kleiner Schrift geschriebenen, wichtigen Anmerkungen.
