Weil am Rhein Ein Weiler Bündnis für Demokratie und Vielfalt formiert sich

Marco Fraune
Das Bündnis enthält Vertreter aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft. Foto: zVg

Das neu gegründete „Bündnis für Demokratie und Vielfalt in Weil am Rhein“ hat sich zu einem ersten Gedankenaustausch im Mehrgenerationen-Haus in Friedlingen getroffen. Bewusst heißt es nicht „gegen rechts“.

Als Initiatoren des Bündnisses wollen Volker Hentschel, Reinhard Zahn und Axel Gehrhardt weitere Bürger aus verschiedenen Bereichen gewinnen. Beim Treffen mit dabei waren bereits Vertreter politischer Parteien und auch der katholischen und evangelischen Kirche. Speziell die Zivilgesellschaft nimmt Gehrhardt in den Blick, der in den zurückliegenden Jahren als Inhaber einer Apotheke und auch als Präsident des Tennis-Clubs Blau Weiß Weil am Rhein in diesem Bereich aktiv war und ist.

Nicht nur gegen rechts

Nach der Übergabe seiner Apotheke im vergangenen Jahr will er sich stark dafür einsetzen, dass die Wahlbeteiligung in Weil am Rhein nach dem eher mauen OB-Wahl-Urnengang wieder Fahrt aufnimmt. Bewusst hatte der 61-Jährige im Gespräch mit Zahn deutlich gemacht, dass er nur mitwirkt, wenn für Demokratie und Vielfalt als Zielrichtung definiert wird – und nicht nur „gegen rechts“. „Wir haben uns dann gemeinsam für die liberale Schiene entschieden.“ Damit wollen die Initiatoren auch mehr Mitstreiter gewinnen. Als „Kopf“ beziehungsweise Initiator des Bündnisses ist Reinhard Zahn aktiv, der ehemalige Weiler VHS-Leiter. Volker Hentschel, Vorsitzender des Stadtteilvereins Friedlingen, komplettiert mit Gehrhardt das Bündnis-Spitzentrio.

Wie ein Lagerfeuer

Während in Lörrach nach der ersten Kundgebung „gegen rechts“ mit mehreren Tausend Teilnehmern das Ziel war, dass es nicht bei einem „Strohfeuer“ bleibt, greift Gehrhardt dieses Bild gerne auf. So sollen sich die Weiler um das Lagerfeuer Demokratie zusammenfinden, um sich daran auch zu erwärmen. Besonders warm soll es am 27. April werden, wenn eine Kundgebung in Weil auf dem Rathausplatz geplant ist. Rund 500 Teilnehmer könnten es laut den Initiatoren werden.

Das neue „Weiler Bündnis“ lädt die Öffentlichkeit zuvor aber noch zu einem Folgetreffen am Donnerstag, 11. April, 19 Uhr, im Mehrgenerationenhaus der Diakonie, Riedlistraße 16, ein. Im Nachgang des jüngsten Treffens heißt es: „Demokratie und Freiheit sind nicht selbstverständlich und bedürfen der Pflege und des Engagements der Zivilgesellschaft. Der Gang aller (!) Demokraten zur Wahlurne kann extreme Entwicklungen in unserem Land verhindern.“

Bündnis für Beteiligung

Staubtrockene Wahlveranstaltungen könnten nach den Überlegungen des Apothekers „aufgepeppt“ werden, was ein Anfang sei. Flagge zu zeigen gegen Rechtsextremismus sei wichtig, doch gleiches gelte für eine Bürgerbeteiligung in Form einer Teilnahme bei im Juni stattfindenden Kommunalwahlen. „Alle Anwesenden verband der gemeinsame Wunsch, unsere lebenswerte Demokratie und Freiheit stärken zu wollen und sich dafür zu engagieren“, heißt es auch nach dem Treffen.

Neben einer starken Beteiligung an der Kundgebung setzt Gehrhardt vor allem auf eine gewisse Nachhaltigkeit des neu formierten Bündnisses. So könne sich dies auch zu einem Runden Tisch der Zivilgesellschaft zusammenfinden.

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