Da der Mannschaftssport im Innenbereich nach wie vor nicht möglich ist, fallen für den ESV Weil noch immer viele Trainingseinheiten weg: „Training bei den Hallensportarten wie beispielsweise beim Handball sind noch nicht realisierbar“, erklärt Alfred Schöne, Vorsitzender der Abteilung Sport und Organisation des ESV. Bei kontaktarmen Sportarten wie etwa Leichtathletik könne jedoch nahezu vollumfänglich trainiert werden. „Unser Wettkampfteam in der Leichtathletik ist gut im Training, denn die sind ja nicht auf eine Halle angewiesen und können auch gut die Abstände und anderen Hygienevorschriften einhalten.“
Dass diese besonders für den Mannschaftssport eine Herausforderung darstellen, offenbart sich in der aktuellen Situation: „Die Sportler können keine Umkleiden nutzen und haben auch nicht die Möglichkeit, nach dem Training zu duschen. Man kommt fertig angezogen und muss nach dem Training zügig die Örtlichkeit verlassen. Danach zusammenstehen und ein bisschen reden geht im Moment leider noch nicht“, berichtet der Vorsitzende.
Beim TC Blau Weiss Weil werden die AHA-Regeln ebenfalls strikt eingehalten. „Im Bereich des Clubheims und bei den Toiletten muss die Maske konsequent getragen werden. Die Spieler dürfen sie wirklich erst absetzen, wenn sie auf ihrer Position auf dem Feld stehen“, berichtet Thorsten Siedler, der die Verantwortung für den Sport beim TC übernimmt.
Die Lockerungen machen sich auch beim Tennissport bemerkbar, allerdings könne nach wie vor nur mit einem Trainer pro Haushalt trainiert werden. „Nur die bereits Genesenen oder Geimpften haben mehr Freiheiten, da ist dann beispielsweise auch mal ein Doppel mit mehr als nur einem Haushalt erlaubt“, erklärt Siedler. Die Saison startet bereits Anfang Juni und die Hoffnung auf weitere Lockerungen und damit mehr Trainingsmöglichkeiten wachse angesichts der derzeitigen Inzidenz: „Wir schauen positiv in die Zukunft und hoffen, dass der Spielbetrieb bald richtig starten kann.“
Nicht alle starten wieder
Anders sieht es beim TV Haltingen aus, dort wurde der Trainingsbetrieb bis auf weiteres stillgelegt. „In keiner Abteilung wird momentan trainiert, wir wollen abwarten, wie sich die Lage längerfristig entwickelt“ berichtet der Vorsitzende des Turnvereins, Peter Reinacher.
Für das Training unter freiem Himmel ist die derzeitige sehr unbeständige Wetterlage nicht förderlich, das bemerken auch die Spieler des VC Weil. „Seit Beginn der Woche spielen wir wieder Beachvolleyball, aber es ist natürlich momentan noch sehr kühl und dann nicht ganz so spaßig“, erzählt Katarzyna Jakob, die Vorsitzende des Vereins. Auch beim VC sei man froh, dass das Training langsam wieder anläuft: „Alle scharren mit den Hufen.“
Obwohl die Sportart bestenfalls nahezu kontaktlos gespielt wird, ist auch für die Volleyballer ein Training in der Halle selbst in Kleingruppen noch nicht zulässig. „Der Start der Hallensaison ist für den Oktober terminiert und wir hoffen natürlich bis dahin auf weitere Lockerungen, sodass wir die Saison auch spielen können“, erklärt Jakob. Der Verband habe die Spielpläne des Vorjahres übernommen, dementsprechend sei man vorbereitet. „Trotzdem fehlt uns natürlich die gemeinsame Trainingszeit, weil wir erst jetzt wieder beginnen können.“
Erleichterung und Sorge
Nicht ganz unbeschwert blickt auch der TV Weil in die Zukunft: „Ich bin mir unsicher, ob wirklich alle Sportler nach der Krise in den Wettkampfsport zurückfinden“, äußert Karl-Frieder Locher, Verantwortlicher für die Sportorganisation beim TV. „Obwohl die Grundstimmung positiv ist, und die Sportler sich freuen, dass es in Bezug auf die Trainingseinheiten Lockerungen gibt, sind die Wettkampfmannschaften schon gebeutelt, weil natürlich Vorbereitungszeit fehlt“, vermutet Locher.
Die Basketballsaison musste, wie vieles andere, coronabedingt frühzeitig abgebrochen werden. Bis Ende Juni müsse nun aber schon gemeldet werden, ob die Mannschaften die Saison spielen können. „Das ist natürlich schon ein gewisser Druck. Wir kennen ja jetzt durch die lange trainingsfreie Zeit den Leistungsstand der Spieler nicht, und auch untereinander wissen die Spieler nicht genau, wo sie stehen.“ Die Bemühungen, die Fitness aufrecht zu erhalten, seien rege, dennoch könne man auch mit den Lockerungen nicht in den Normalbetrieb der Trainings starten. „Ein körperbetontes Spiel wie Basketball lässt sich nur schwer kontaktarm trainieren“, erklärt Locher. Grundsätzlich sei die Stimmung aber positiv, und die Sportler froh, dass wieder mehr Trainingsmöglichkeiten bestehen. „Das ist gerade eine interessante Zeit und in den kommenden Wochen werden viele spannende Entscheidungen fallen – besonders im Wettkampfsport.“