Die Modernisierungsarbeiten an der Märkter Abdankungshalle sind beendet. Nun erstrahlt das fast 50 Jahre alte Gebäude in neuem Glanz.
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Bei einer Besichtigung am Dienstagnachmittag bestand für Gemeinderäte und die Öffentlichkeit die Möglichkeit, einen Blick in die renovierten Räume zu werfen. So mancher sehe dem Gebäude jetzt nicht mehr an, dass es sich um einen Altbau handelt, befand Claudio Bergermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement und Umweltschutz. Die Märkter Abdankungshalle ist 1974/75 erbaut worden – und seitdem wurde wenig investiert. „Das sah man ihr an.“
Lange habe sich der Ortschaftsrat für eine Sanierung eingesetzt – nun sei man im Zeitplan und im Budget fertig geworden, wusste Bergermann zu berichten. Er wies aber auch darauf hin, dass das Projektbudget hatte erhöht werden müssen, weil die komplett betonierten Außenanlagen Abbrucharbeiten erschwerten. Eine weitere Überraschung sei ein unter dem Dach hausender Marder gewesen. Knapp 875 000 Euro wurden insgesamt investiert.
Trotz der Modernisierung sind sehr viele alte Bauelemente erhalten geblieben, berichtete Bergermann – wie der Fußboden, das Tragwerk und die Kunstverglasung von Künstler Rudolf Scheurer. Der Boden wurde grundgereinigt, die einst farbenfrohen Fenster, die kaum noch zur Geltung kamen, wurden ausgebaut, fachmännisch gereinigt und wieder eingebaut.
Eine Fassade wurde erneuert und das Vordach, das den Eingangsbereich verdunkelte, etwas reduziert. Insgesamt sind die Ausmaße der Abdankungshalle jetzt etwas kleiner: Neben dem heutigen Abschiedsraum befanden sich noch Aufbahrungsräume, die zurückgebaut wurden. Die Renovierung umfasste auch die weiteren Räume im hinteren Bereich sowie die Toiletten. Nun steht ein großes barrierefreies Unisex-WC zur Verfügung.
Neue Heizung
Eine Infrarotstrahlheizung an der Decke sorge neuerdings für ein angenehmes Raumklima – nicht mehr die alte Fußbodenheizung, die „faktisch nicht beheizbar“ war, erklärte Bergermann auf Nachfrage von Axel Schiffmann (UFW). Dies neue Anlage sorge sehr schnell und flexibel für Wärme. „Früher musste man die Abdankungshalle drei Tage anheizen, um vielleicht 18,5 Grad zu erreichen“, erinnerte der Amtsleiter.
Heute sei einer der wenigen Tage, an denen er hier Freude empfinde, sagte Ortsvorsteher Stefan Hofmann. Die Modernisierung sei „ein gelungenes Projekt“. Er wies noch auf die kleine alte Bronzeglocke aus der St. Nikolaus-Kirche hin, die nun einen Platz vor der Halle gefunden hat. Außerdem habe er ein Kreuz aus der Halle „retten“ können, das mittlerweile den vorderen Innenbereich ziert.
Die Märkter Abdankungshalle sei nun „wieder ein sehr schönes Objekt“, freute sich Oberbürgermeister Wolfgang Dietz. Es sei wichtig, angebrachte Plätze für den Abschied zu haben. Auch Andreas Rühle (UFW) bewertete das Ergebnis als sehr gelungen. Schiffmann lobte die tolle und erhaltenswerte Architektur.
Passende Veranstaltungen?
Rühle erkundigte sich zudem, ob die Halle gegebenenfalls auch für andere Anlässe genutzt werden könnte – wie schon von Fraktionskollegin Elke Gründler-Lindow im Gemeinderat angefragt. Wenn es seriöse Anfragen gebe, gelte es, zu prüfen, ob die Nutzung der Widmung entspricht, sagte Hofmann. „Ich kann mir Veranstaltungen zum Thema Trauer und Abschied vorstellen, einen Meditationskreis oder auch Lesungen anlässlich des Volkstrauertags.“ Auch Musikschulleiterin Ariane Mathäus finde die Räume ansprechend, wusste Bergermann. Es gelte, moderate Lösungen zu finden, meinte Schiffmann.
Eine offizielle Einweihungsfeier, zu der die Bevölkerung eingeladen ist, findet am Sonntag, 29. Oktober, 15 Uhr, statt. Der Musikverein Märkt sorgt für die musikalische Umrahmung.