Weil am Rhein Ein zwei Stunden langes Lachfeuerwerk der Superlative

Weiler Zeitung
„Ich bin Veganer Stufe 5 – ich esse nichts, was einen Schatten wirft.“ Foto: Christiane Guldenschuh Foto: Weiler Zeitung

Festhalle: SWR3-Morning-Show-Moderatoren Wirbitzky und Zeus sorgen mit „Lactosefrei Lachen“ für unterhaltsamen Abend

Von Christiane Guldenschuh

Weil am Rhein-Haltingen. „Laktosefrei Lachen“ konnten rund 620 Zuschauer am Samstagabend in der Haltinger Festhalle – das zweistündige Programm der SWR3-Morning-Show-Moderatoren Michael Wirbitzky und Sascha Zeus war ein Lachfeuerwerk der Superlative.

Es sollte eine Show mit „knallharten Typen werden – richtige Kerle, die noch im Stehen pinkeln – von denen einer ein Ballettröckchen trägt“, blickte Wirbitzky gespielt verzweifelt auf seinen Kollegen, der zur Musik von James Bond im rosa Tutu erschien. „Ich sagte doch ‚Octopussy‘, nicht ‚beknackte Tussi‘“, verdrehte „Wirby“ die Augen. Und versprach dem Publikum eine „turbulente Show, die Gänsehaut bereitet – für die Vegetarier wahlweise Orangenhaut“.

Die Show sei „voll auf der Höhe“ – doch fahre das Niveau auch mal „Fahrstuhl“. Es wurde kein Thema ausgelassen: Dazu zählten die Matratzengeschäfte, die man von der ISS aus sehen kann (Zeus: „Ich dachte, Lattenrost ist eine Geschlechtskrankheit), ebenso wie das Fernsehprogramm. Hier wurde der Islam mit dem Christentum verglichen: Zeus beißt in die Bibel – „schmeckt irgendwie alt“ – „dann beiß doch mal weiter hinten, da ist das Neue Testament“. Für Lacher sorgte auch die Zuschauerin, die einen leicht veränderten Filmtitel, etwa „Unter Eiern“ (eines der Gewinnspiele auf SWR3, die angeblich zwei Drittel der Zuhörer nicht interessiert, doch genau diese machen da mit, so Wirby) erraten musste.

Per Video wurden Werbespots und Youtube-Tutorials auf die Schippe genommen. So stellten etwa die beiden Comedians neue Achselhaar-Extensions vor. Wirby versuchte verzweifelt, die drei wichtigen Punkte im Umgang mit dem Smartphone zu erklären, wurde aber ständig durch eingehende Whats Apps seines Kollegen unterbrochen. Sie stellten fest, dass ihnen der „Gender-Quatsch“ auf die Nerven geht – „und auf die Nervinnen!“

Vielen sprachen sie beim Thema Jugendliche aus der Seele: „Ich wusste nicht, dass die Geschlechtsreife ein Gärungsprozess ist“. Und natürlich ging es auch um immer kompliziertere Ernährung – „wenn es mal kein Fleisch mehr gibt, esse ich Vegetarier“.

Natürlich durften die Life Lyrics – diesmal mit „Pippi Langstrumpf“ – nicht fehlen: Peter Gedöns, die ewig meckernde „Klartextkanone vom Rhein“, und die imposante Kathrin Vierthaler, die stets wichtige Wörter verwechselt („gleich bekomme ich einen historischen Anfall – äh, hysterisch“), und Bauer Zeusinger, der anhand eines Kuhfladens das Wetter vorhersagt („beschissen“).

Wirby zeigte auch, dass er Poetry Slam kann. Wunderbar nahmen die beiden alles und sich selbst auf die Schippe (Zeus ist „Raumteiler“ und „rollendes Weißbierfass“), kamen herrlich authentisch rüber, wenn Wirbitzky einen aufkommenden Lachanfall verdrückt, oder Zeus zu hören bekam, „was würdest du jetzt wohl sagen, wenn du den Text nicht vergessen hättest!“.

Zum Finale versuchten sie als „Los Diletantos“ die Deutschlandhymne zu singen und ritten schließlich als „Old Plapperhand“ und sein „Weißblauer Bruder“ in die untergehende Sonne. Sie freuen sich stets, auf der Bühne zu stehen, denn um 3 Uhr aufzustehen für die Morning-Show, sei nicht immer lustig.

Ohne Zugabe für das „sensationelle Publikum – das sagen wir immer, aber hier stimmt’s!“, das den Abend mit lang anhaltendem Beifall quittierte, durften die beiden den Saal nicht verlassen.

Für die vortreffliche Bewirtung sorgten der Turn- und der Musikverein Haltingen mit 26 Helfern.

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