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Weil am Rhein Eine „gute Fee“ mit viel Empathie

Siegfried Feuchter
Mary Fazis ist eine engagierte Frau, die sich für andere Menschen einsetzt Foto: Siegfried Feuchter

Für alte, hilfs- und pflegebedürftige Menschen hat Mary Fazis, vielen durch ihr äußerst engagiertes Wirken im Pflegeheim Markgräflerland bekannt, schon seit Jahrzehnten ein großes Herz. Auch im Ruhestand setzt sich die 71-Jährige für Senioren ein.

Wie beliebt Mary Fazis im Pflegeheim war, zeigt eine Auszeichnung, die sie von einem Heimbewohner erhalten hat: Es war ein Orden mit der Aufschrift „Für die gute Fee“. 28 Jahre war die Weilerin, die mit ihren Eltern im Alter von dreieinhalb Jahren in die Grenzstadt kam, im Pflegeheim tätig.

Bevor sie sich um pflegebedürftige Menschen kümmerte, ging die gelernte Friseurin ihrem Beruf im Heim nach. Schon bald beließ sie es mit ihrer zupackenden Art und ihrer Empathie es nicht dabei, den Senioren die Haare schön zu machen, sondern sie brachte sich nebenbei auch anderweitig ein, beispielsweise in der Wäscherei. Mit 40 Jahren gab sie den Friseurberuf auf, sattelte um, absolvierte Fortbildungen und wurde eine anerkannte Pflegehelferin.

Mit viel Engagement

Mary Fazis, deren Mann vor zwölf Jahren verstarb, bezeichnet die Arbeit im Pflegeheim als eine „der schönsten Zeiten“. Vor allem die Jahre in der Parkinson-Station will die Mutter zweier erwachsener Töchter und Oma von zwei Enkelkindern („Ich liebe sie über alles.“) nicht missen. Die stets agile und gut gelaunte Frau verstand es, mit Einfühlungsvermögen auf die dort lebenden Menschen einzugehen und ihnen Wertschätzung, Respekt und Vertrauen entgegenzubringen.

Schon während ihrer Zeit im Pflegeheim organisierte sie neben ihrer Arbeit zahlreiche Veranstaltungen, wobei sie Flohmärkte im Heim sowie zwei große in der Märkter Altrheinhalle, ein Schlagerfestival, Zirkus- und Fasnachtsveranstaltungen oder Benefizkonzerte und interne musikalische Nachmittage mit Unterstützung von Freunden auf die Beine stellte. Dabei ist sie auch dankbar, dass die Heimleiter – seit zwölf Jahren Hans Kaufmann – ihr stets großes Vertrauen entgegengebracht haben. Der gesamte Erlös der Benefizveranstaltungen kam und kommt den Heimbewohnern zugute. Mit dem Geld werden beispielsweise Ausflüge unternommen oder ein besonderer Kaffeenachmittag veranstaltet.

Auch wenn Fazis seit acht Jahren im Ruhestand ist, ist die hilfsbereite Frau immer noch mit dem Pflegeheim verbunden. Und nicht nur das. Sie organisiert – stets mit tatkräftiger Unterstützung durch ihre frühere Arbeitskollegin und Freundin Ruth Wulf – weiterhin Tanzveranstaltungen, zuletzt einen „Tanz in den Mai“ im katholischen Gemeindehaus zugunsten des Pflegeheims Markgräflerland. „Ich könnte ein Buch schreiben, so viele schöne Erinnerungen habe ich an das Pflegeheim“, sagt sie.

Fazis steckt voller Elan und Ideen. Das gilt auch für das Leben außerhalb des Pflegeheims. Neun Jahre zeichnete sie zusammen mit Lilo Benz bei den Lörracher Zunftabenden für die Maske verantwortlich. „Es war eine schöne, aber auch harte Zeit“, sagt die 71-Jährige, die zudem mit Heimbewohnern immer wieder die Weiler Zunftabende besucht hat. Denn die Narrenzunft Wiler Zipfel stellt für die Premiere stets Karten kostenlos zur Verfügung.

Keine Langeweile

Langeweile hat sie auch im Ruhestand nicht. Veranstaltungen der Herbstzeitlosen besucht Fazis seit acht Jahren, zudem ist sie aktives Mitglied der Sport- und Frauengruppe des TV Weil. Einen Club „Oldies“ hat sie außerdem gegründet. Das sind acht Witwen, die sich einmal im Monat zum gemeinsamen Frühstück, Mittag- oder Abendessen treffen. „Ich bin ein geselliger Mensch und habe immer gern Menschen um mich herum“, sagt sie und hofft, dass noch ein Traum in Erfüllung geht. Zusammen mit ein paar Frauen sucht sie, möglichst in Alt-Weil, eine Villa oder größeres Haus, in der in einer Wohngemeinschaft mehrere Frauen ihren Lebensabend verbringen können. Und Mary Fazis ist überzeugt, dass dieser Traum noch Wirklichkeit wird.

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