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Weil am Rhein Eine Hilfe, die ankommt

Weiler Zeitung
Boukare Bara lieferte Infos zur Architektur der Kassena. Foto: Joachim Pinkawa Foto: Weiler Zeitung

Benefizveranstaltung: Verein „La Passerelle – Die Brücke“ informiert über Förderung

Der Verein „La Passerelle – Die Brücke“ veranstaltet aktuell eine Spendenaktion, um die Forschung und Entwicklung in dem afrikanischen Land Burkina Faso zu unterstützen. Die Resonanz auf eine Benefizveranstaltung im Petrus-Saal der Katholischen Gemeinde St. Peter und Paul fiel am Montagabend mit weniger als 20 Besuchern überschaubar aus.

Von Joachim Pinkawa

Weil am Rhein. „Wir wollen nicht dem Staat Burkina Faso helfen, sondern den kleinen Leuten dort“, erklärte Boukare Bara das Ziel des Vereinsengagements. „Hilfe zur Selbsthilfe“ laute das Motto dabei. Bereits in den vergangenen beiden Jahren wurden vom Verein im Sinne der Thomas-Sankara-Medaille die Preise an zwei junge Leute vergeben (Brüder Sanfu), die eine Maschine entwickelt haben, mit der Ölrückgewinnung aus Plastik möglich wurde. Der erste Preis der Medaille ist jeweils mit 1500 Euro dotiert.

Den damit verbundenen hohen Stellenwert verdeutlichte Boukare Bara in seinem Vortrag zur speziellen Architektur des Landes, wonach ein einfaches Haus bereits in Eigenleistung für unter 50 Euro herstellbar ist. Bara zeigte insbesondere die Besonderheiten der „Kassena-Architektur“ auf. Die Kassena sind eine Ethnie, die im Grenzgebiet zwischen Burkina Faso und Ghana siedelt. Sie sind bekannt dafür, dass sie ihre Häuser mit kunstvollen Malereien verzieren.

Corbusier, der als bedeutendster Architekt der modernen Zeit gilt, ließ sich davon angeblich schon inspirieren und heute vielleicht der eine oder andere Tattoo-Designer. „Streetart mitten in der afrikanischen Savanne, Hütten im All-Over-Tattoo“, wurde schon beschreibend dazu formuliert. Wobei es sich bei den „Mustern“ um kein neuzeitliches Phänomen handelt, sondern um ein sehr altes Kulturgut. Von der kleinen einfachen Einraum-Hütte bis zu architektonischen Prachtbauten wird die traditionelle Verzierung gepflegt.

Versteigerung fällt aus

Mit dem kulturellen Ausflug in die Kassena-Architektur, den er mit projizierten Architektur-Fotos unterlegte, konnte Boukare Bara seinen Anspruch auf und für den Bau einer „Kulturbrücke zwischen Deutschland und Afrika“ im übertragenen Sinne darlegen. Finanzielle Mittel aus der Spendenaktion des Vereins erreichen nicht nur direkte Empfänger, sondern können mit kleinen Beträgen ohne großen Verwaltungsaufwand Hilfe leisten, um die Lebenssituation der „kleinen Leute“ zu verbessern und damit natürlich auch dem Land, wurde deutlich.

Die auch zu diesem Zweck angesetzte Versteigerung von burkinischen Gemälden und Kunstwerken musste der Verein absagen, da nach Auskunft von Boukare Bara der Künstler aus Burkina Faso kein Visum erhalten hat. Gunnar Sturm, zweiter Vorsitzende des Vereins, wies abschließend noch auf eine gleichartige Veranstaltung am Samstag, 29. September, im Nellie Nashorn in Lörrach hin.

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