Willi machte hörbar, dass Vater Albert in dieser Komponistenfamilie auch etwas zu sagen hatte und einen wesentlichen Beitrag zur französischen Orgelgeschichte leistete. Nachdem dieser seine Möbelschreinerei an den Nagel gehängt und alles auf die Musik gesetzt hatte, wurde er Komponist und Orgelbauer, baute sich selbst eine Heimorgel, deutlich größer als die Metzler-Orgel. Sein „Carillon“ oder ein Scherzo zeigen ihn in der Spätromantik verwurzelt.
Alains zweiter Sohn Olivier war ein Multitalent, Literat, Komponist und Musikwissenschaftler. Sein durchaus eigenständiges und hörenswertes Werk ist noch weniger bekannt als das seines älteren Bruders. Schön klang das ruhige, meditative, impressionistische „Chanson“ vom dunstigen Nebel über dem Meer.
Tobias Willi verstand es, mit rhythmisch fesselnden Wiedergaben und einem Optimum an Klangfarben den Stücken echte französische Klanglichkeit abzugewinnen. Unter seinen sachkundigen Händen und durch die geglückte Synthese aus Dokumentation und Interpretation erhielt die Orgelfamilie Alain ein eindrucksvolles Format.