Spannende Spurensuche
Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge zu beleuchten, unter denen sich die Textilindustrie in Friedlingen in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte, sei eine spannende Spurensuche gewesen, berichtete Kuratorin Simone Kern. Ausgangspunkt und ergiebigste Quelle für die Recherchen war die Zentralbibliothek in Zürich, in der auch das Archiv der Firma Schwarzenbach untergebracht ist, und Zugang zu den Geschäftsberichten gewährte. Auch freute sie sich über die Unterstützung und das Interesse von Zeitzeugen, darunter Dr. François Schwarzenbach, der ebenfalls unter den Besuchern der Vernissage weilte.
Bereits um 1880 hatten sich die beiden Färbereien Schetty und Schusterinsel in Friedlingen angesiedelt. Die Schweizer Seidenweberei Schwarzenbach, die 1897 in Hüningen schon eine Niederlassung eingerichtet hatte, solche auch in Italien, Frankreich und Nordamerika unterhielt und später als multinationaler Konzern als weltweit größtes Textilunternehmen galt, kam 1922 in Friedlingen dazu. Die Firma erwarb Grundstücke, und begann 1925 mit dem Betrieb, der dem seit 1907 produzierenden Werk Konstanz-Wollmatingen angegliedert war.