^ Weil am Rhein: Eine unglaubliche Vielfalt - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Eine unglaubliche Vielfalt

Monika Merstetter
Blick in das Vereinsheim des Spielmannszugs am ersten Schnitzelbangg-Abend Foto: Monika Merstetter

Gelungener Schnitzelbangg Auftakt: Am ersten von drei Abenden bei ihrem Zug durch sieben Beizen wurden die neun auftretenden Cliquen ihrem Ruf einmal mehr gerecht.

Spritzig, unterhaltsam, abwechslungsreich, hintersinnig, fantasievoll und spontan sind nur einige der positiven Attribute, die es aufzuzählen gilt. Der Druck war hoch, waren doch bis auf wenige Ausnahmen alle Plätze von einem erwartungsvollen Publikum reserviert. Bei den durchweg fasnächtlich gekleideten Gästen herrschte überall beste Stimmung, die in den rund fünf Stunden, in denen die Cliquen Schlag auf Schlag pünktlich zu ihren Auftritten eintrafen, zunehmend anstieg.

Wer im Vorfeld dachte, dass mehrere Themen in jedem Schnitzelbangg vorkommen, sah sich getäuscht. Es ist eine unglaubliche Vielfalt, an denen sich die Bänkelsänger abarbeiteten und ein ums andere Mal für Verblüffung, Lacher und „Ui, jui, jui und au, au, au“ sorgten.

Gendern bei allen Thema

Große Ausnahme machte das Gendern, das auf verschiedene Weise dargeboten wurde. Die Riisneegel-Sternli-innen brachten es dabei zur Perfektion. „Jo dr Röne und dr Däni und dr Markus sin debi un so stimmet alli i…“ Genauso wie die Mooswaldsiech:innen Beate Böhringer und Anne Kaßecker, die unmissverständlich die Hosen anhaben, wobei ihr kongenialer Partner Berndt inzwischen im Rock daherkommt.

Des Weiteren waren es die „Letzte Generation“ beziehungsweise die Klimaaktivisten, die eine auf den Deckel bekamen. Denen gaben die Getto Singers den Tipp: „Gönt uff Haltige an d‘ Unterführig, dört merkt es dann kei Sau.“ Isolde Schleifnig hatte die Sänger wieder mit ausgezeichneten Helgen bestückt.

Bläserfestival und Fußball

Als drittes kam natürlich niemand am Bläserfestival vorbei. Dabei hatte besonders Gabi von den Düpflischisser ihre helle Freude, weil der Kulturamtsleiter an ihrer Tür an der Bläserstraße klopfte. Die Drei, dieses Jahr in edlem grünen Brokat mit schickem Hut gekleidet, lieferten mit ihren Zetteln von 2022, aber überzeugend kraftvollem „Mir sin no do“ vermutlich unbeabsichtigt selbst einen Gag.

An den Fußballern wurde mehrfach kein gutes Haar gelassen. Da wurden zur Winter-WM Parallelen zu den Lörrachern, die im Sommer Fasnacht machen, gefunden. Wenig gab es über die Dreiländergalerie zu berichten. Immerhin hatte das Schrätteli Chörli bereits die Abfahrt mit dem Skateboard ausprobiert. Da auch über den kleinen Häuptling Winnetou nicht mehr gesungen werden darf, lassen die Quärulante frustriert auch den Haltinger Vers weg. Schade, denn Helgenmaler Daniel Weber hätte auch das ausgezeichnet umgesetzt. Als einzige trauerten d‘ Schereschliffer dem Weiiler Strooßefescht nach. „Hobler, Zipfel, Haifischbar, des war doch alles wunderbar.“ Nicht nur, dass an der „Fasnacht z‘ Wiil öbbis los isch“ sangen die Rhy-Deufel launig. Für großes Gelächter sorgte, dass sie sich aus der Debatte um den Muezzin-Ruf vom Turm heraushalten. „S‘ Balkonkonzert vom Winzer hört sich faschd so a.“

Narrenorden erhalten

Beim Schnurefridli un sim Knecht geht „Gopfedeggel… Gopfedeggel… mir sin scho veruggti Seggel!“ auch ohne künftigen Blutwurstkauf absolut die Post ab. Ganz nach der diesjährigen Fasnachtslosig „Mir sin widder do… so wie früehner scho“ haben die beiden unglaublich viele Themen beackert. Die beiden 66-jährigen geben kund, wie sie noch in Schuss sind und verlängern ihren Schnitzelbangg-Vertrag immer „numme um ei Jöhrli“.

Im Vereinsheim des Spielmannzugs erhielten alle Mitwirkenden von Dietmar Fuchs beziehungsweise Uwe Wissler den diesjährigen Narrenorden der Weiler Fasnacht.

Die nächsten beiden Lokalrunden gibt es am kommenden Freitag und Samstag, wie gehabt ab 19 Uhr.

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