Weil am Rhein Einzelspiele können wieder beginnen

Alisa Eßlinger
Die Spielanlage des TC „Blau Weiss“ Foto: Alisa Eßlinger

Interview: Vereinspräsident Axel Gehrhardt spricht über die Lage des TC Blau-Weiss

Weil am Rhein - Sport unter freiem Himmel und ohne Körperkontakt darf ab Montag wieder ausgeübt werden. Betroffen davon ist auch der Tennis Club Blau-Weiss. Vereinspräsident Axel Gehrhardt beschreibt im Gespräch mit Alisa Eßlinger die nächsten Schritte bis zur Wiedereröffnung.

Für Tennis galten die selben Regelungen wie für andere Freizeitaktivitäten. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Wir haben die Zeit genutzt, indem wir Umbauarbeiten am Platz und am Clubhaus vorgenommen haben. Unsere Mitglieder waren zum Glück auch sehr verständnisvoll und die Solidarität im Verein ist sehr gut.

Ab Montag dürfen die Tennisanlagen wieder in Gebrauch genommen werden. Denken Sie, dass die Mitglieder wieder zahlreich erscheinen werden oder eher noch vorsichtig sind?

Nein, also die meisten kommen auf jeden Fall. Schließlich haben wir im Einzel 50 Meter Abstand zueinander, daher wird die Distanz gewahrt. Man merkt langsam die Unruhe, dass alle wieder spielen wollen. Allerdings müssen wir die Umsetzung am Wochenende noch etwas aufgleisen und unsere Mitglieder informieren, dass es nicht wie gewohnt weitergeht. Das Problem wird sein, allen klar zu machen, dass es die Gemeinschaft auf dem Platz erst einmal nicht geben wird, sondern nur den Einzelsport. Auch die Veränderungen bei den sonst gewohnten Abläufen, wie zum Beispiel dass die Duschen vorerst nicht genutzt werden können, müssen wir deutlich machen.

Da die Grenzen zu den benachbarten Ländern noch geschlossen sind: Werden Sie es stark merken, dass die Nachbarn das Tennisspielen nicht wieder aufgreifen können?

Ja, das mit den geschlossenen Grenzen ist natürlich schwierig. Wir haben viele Spieler aus der Schweiz und die wollen natürlich wissen, wie es weitergeht. Aber schlussendlich müssen sie warten, bis sie wieder zu uns kommen dürfen.

Denken Sie, dass irgendwelche Wettkämpfe dieses Jahr stattfinden können, schließlich fehlen den Sportlern doch einige Wochen beziehungsweise Monate an Training?

Da wir keine Leistungsabteilung sind und es bei uns nicht nur um Leistung, sondern auch um Spaß und Bewegung geht, werden wir die zwei Monate überbrücken können.

Für die Kinder ist es nur sehr schade. Wir haben vier neue Kinder-Mannschaften, die durch die Pause ausgebremst wurden.

Durch die Schließung des TC und auch des Tennis-Clubhauses werden viele Einnahmen ausgefallen sein. Ist der TC noch mit einem blauen Auge davon gekommen?

Dadurch dass die Mitgliedsbeiträge bei fast allen weitergelaufen sind, hatten wir noch Einnahmen. Aber die Vermietungen des Clubhauses sind alle weggefallen.

Aber wir haben die Jahre über etwas ansparen können, das hilft uns jetzt, sodass wir die Einbußen damit abdecken können. Bei unseren Trainern sieht es ganz anders aus. Da sie nicht bei uns angestellt sind, stehen sie vor schwierigen finanziellen Zeiten. Aber wir verlieren sie dabei nicht aus den Augen und schauen auch, dass wir sie unterstützen.

Dieses Jahr besteht der TC „Blau Weiss“ 50 Jahre. Doch das Sommerfest am 25. Juli haben Sie bereits abgesagt. Wird das Fest auf nächstes Jahr verschoben?

Genau, das Sommerfest haben wir erst einmal auf Eis gelegt. Eigentlich war ein Fest zusammen mit den Volleyballern geplant, aber wir schauen, dass wir es nächstes Jahr vielleicht in veränderter oder kleiner Form nachholen können. Schade ist auch, dass wir unsere Draußen-Saison-Eröffnung, die eigentlich am ersten Mai-Wochenende stattgefunden hätte, nicht im „normalen Maß“ umsetzten können.

Mit Blick in die nähere Zukunft: Was erhoffen Sie sich nun nach dem Wiedereröffnen der Tennisanlage?

Ich erhoffe mir, dass es nun genauso weitergeht wie zuvor. Wobei wir uns über neue Mitglieder natürlich jederzeit freuen würden.

Da der Tennissport eher ein Sport für Individualisten ist, wünsche ich mir, dass wir unser Gemeinschaftsgefühl aufbauen können. Es ist doch schwierig, dieses über eine Pause hinweg aufrechtzuerhalten. Dazu gehört aber auch die Wertschätzung unseres Vorstands. Sie sind sehr aktiv und haben auch über die Pause hinweg viel im Hintergrund agiert. Deren Arbeit sollte daher auch nicht vergessen werden. Alles in allem hoffe ich, dass zumindest das nächste Jahr ein Vereinsformungsjahr wird.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading