Weil am Rhein Elektro-Sounds und Poetry-Slam

Beatrice Ehrlich
Elektronische Musik bekommt beim neu geschaffenen Format „Kesselhaus Sessions“ eine Bühne. Foto: /Matthias Somberg

Neue Angebote für Jüngere

Elektronische Musik, aber mit Tiefgang, auf der einen Seite, die Kunst des gesprochenen Worts auf der anderen: Nicht das nachmachen, was auf kommerzieller Ebene schon erfolgreich ist, sondern mit anspruchsvollen Angeboten selbst Akzente setzen will der Weiler Kulturamtsleiter Peter Spörrer mit zwei neuen Veranstaltungsreihen.

Ambient und Deep House

Um vor allem jüngere Besucher anzusprechen, hat Spörrer die Reihe „Kesselhaus Sessions“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Klassik meets Elektro“ stehen dort an drei Terminen namhafte Künstler der elektronischen Musik auf der Bühne: Julian Maier-Hauff an diesem Freitag (siehe Kasten), Johann Sundermeier am 15. September und „Schlindwein“ am 17. November. Ihnen gemeinsam ist, dass sie sich im weitesten Sinne im Bereich der elektronischen Musik bewegen und darüber hinaus eine fundierte musikalische Ausbildung genossen haben.

Johann Sundermeier kombiniert sein Instrument, die Blockflöte, bei seinen Auftritten mit Synthesizern, Loops und Beatbox. Er habe ihn bei einem Auftritt an der Freiburger Musikhochschule miterlebt, erzählt Spörrer, und er sei sich sofort sicher gewesen: „Der muss bei uns auftreten“.

Über die Grenzen Deutschlands hinaus hat „Schlindwein“, Pianist, Komponist und Musikproduzent aus Berlin, Furore gemacht. Vom klassischen Klavier her kommend, bedient er mit seinen Werken verschiedene Stilrichtungen von Ambient bis Deep House so erfolgreich, dass diese bereits in US-amerikanischen Streaming-Serien zu hören waren, und dadurch weltweit viel Zuspruch erlangten.

Doch nicht nur im Bereich der Musik zieht Spörrer neue Saiten auf: Mit einer Poetry-Slam-Reihe, konzipiert auch auf ausdrücklichen Wunsch des Weiler Jugendparlaments, gibt es auch wieder ein neues Veranstaltungsformat im Bereich der Dichtkunst und des gesprochenen Worts. Beim Poetry-Slam geht es darum, sich mit einem eigenen Werk am Mikrofon auf der Bühne gegen die Konkurrenten durchzusetzen. Thematisch wird dabei keine Grenze gesetzt.

Selbst auf der Bühne stehen

In Workshops vor den Abendveranstaltungen sollen Jugendliche ab 16 unter Anleitung eines erfahrenen „Slammers“ selbst erste Schritte auf der Dichter-Bühne unternehmen können. Und um sich nicht mit dem Burghof im benachbarten Lörrach in die Quere zu kommen, wo auch Poetry-Slam-Abende auf dem Programm stehen, wurden die Termine so gelegt, dass sie sich nicht überschneiden. Auch hierzu gibt es bereits genauere Informationen: So werden beim ersten Termin am 6. Oktober im Kesselhaus Artem Zolotarov aus Mainz, Pascal Simon aus Regensburg, Fine Degen aus Basel, Benno Brockmann aus Ballrechten-Dottingen, Marie Lemor aus Freiburg und Tonia Krupinski aus Tübingen auf der Bühne stehen. Musikalischer „Special Guest“ ist voraussichtlich Tobias Carshey aus Zürich. „Damit sind wir international aufgestellt“, freut sich Spörrer. Weitere Termine für den Poetry Slam sind am 8. Dezember und am 15. März.

Kesselhaus Sessions

Start am Freitag
Mit Julian Maier-Hauff startet am Freitag, 21 Uhr, die erste Ausgabe von„Klassik meets Elektro“ im Kulturzentrum Kesselhaus. Seine Spezialität ist das freie Improvisieren „Jeder hörbare Ton wird im Moment erzeugt“, sagt der studierte Jazz-Trompeter und Absolvent der Pop-Akademie Baden-Württemberg in den Fächern Musikproduktion und Komposition über seine Arbeit. So können sich die Zuhörer im Kesselhaus gewiss sein, dass das, was sie an diesem Abend erleben, nur hier und nur einmal zu hören sein wird.

Karten
Vorverkauf: zwölf/ermäßigt zehn Euro, in der Geschäftsstelle der Weiler Zeitung oder bei www.reservix.de, Abendkasse: 15/ ermäßigt 13 Euro.

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