In der 3-Länder-Stadt können möglicherweise bald E-Scooter gemietet werden. Die Entscheidung fällt kommende Woche im Gemeinderat.
Die Verwaltung plant eine anbieterneutrale Ausschreibung zur Einrichtung eines sogenannten Sharing-Systems (wir berichteten). Vorgesehen ist ein einjähriger Probelauf. Der Bau- und Umweltausschuss zeigte sich bei zwei Enthaltungen dem Vorschlag gegenüber aufgeschlossen. Die Nutzung soll auf jeden Fall grenzüberschreitend möglich sein, betonte Bürgermeister Martin Gruner – „als Tüpfelchen auf dem i.“
Maximal 150 E-Scooter sollen an bis zu 18 Standorten im Stadtgebiet zur Verfügung stehen– inklusive Haltingen und Friedlingen –, davon elf auf öffentlicher Fläche, sieben auf privaten Flächen, erklärte Julian Herzel von der Stadt- und Grünplanungsabteilung. Nur dort können die Roller abgestellt werden, stellte Gruner klar. „Wird ein E-Scooter irgendwo stehen gelassen, kostet das den Nutzer weiter Geld.“
Die finale Abstimmung soll aber mit dem Anbieter erfolgen. Als Kriterien nannte Herzel eine zentrale Lage, die Frequentierung sowie einen Umsteigepunkt im Radius von maximal 500 Metern. Gekennzeichnet werden könnten die Standorte durch Markierungen, Schilder oder Baken, erläuterte Herzel.
Die Anbieterauswahl erfolgt durch Vertreter der Fraktionen und der Stadtverwaltung. Dafür wurde eine Bewertungsmatrix kreiert, je Anbieter können 150 Punkte vergeben werden. Der Vertrag soll zwölf Monate laufen. Die Stadt will pro Jahr eine Sondernutzungsgebühr von 20 Euro je Roller vom Anbieter erheben, als Entschädigung für die Nutzung der öffentlichen Fläche. Die Stadt erhofft sich durch den Verleih auch eine zusätzliche Datenquelle. Zum Beispiel ließen sich anhand der gefahrenen Wegstrecken Aussagen zur Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes treffen. Apropos Fahrräder: „Erst einmal wollen wir uns auf die E-Scooter konzentrieren“, sagte Herzel auf Nachfrage von Martin Fischer (Grüne), der sich nach einem Bike-Sharing-System erkundigte.
Axel Schiffmann (UFW) kritisierte, dass in Haltingen nur ein Standort vorgesehen ist. „Einer im Unterdorf und einer im Oberdorf wäre gut.“ Fraktionskollegin Elke Gründler- Lindow sieht Bedarf auch in Alt-Weil und schlug als Standort das Alte Rathaus statt des Lindenplatzes vor.
