Der überwiegende Teil der Räume in den Bauabschnitten 1 und 2 soll ab Mitte Juni bezugsfähig sein, so Bounedjar. Die restlichen Klassenzimmer wolle man in den Sommerferien fertigstellen. Verzögern werde sich der Einbau eines Aufzugs. Zunächst würden nur die Rohbauarbeiten erledigt, da Lieferung und Einbau der Anlage in den Ferien nicht möglich seien. Der neue Haupteingang soll nach der Sommerpause an der Reihe sein.
Mit der Wiederherstellung der Außenanlage sollte ursprünglich diesen oder nächsten Monat begonnen werden, als neues Datum wird nun der 15. August anvisiert. Voraussichtlich bis Ende Dezember sollen alle Restsanierungsarbeiten abgeschlossen werden.
Reaktionen der Eltern
Dass es noch Restarbeiten während des Schulbetriebs geben wird, stieß bei den Eltern auf wenig Gegenliebe – sie sorgen sich wegen der Lärmbelastung. „Und dann sollen die Schüler zum Schulbeginn wieder ins Gebäude? Da sollten sie lieber in den Containern bleiben“, lautete ein Vorschlag. „Wir haben uns bei der Bauleitung erkundigt und als Antwort erhalten, dass es sich um nicht störende Arbeiten handeln wird“, versuchte Bounedjar zu beruhigen. Huber betonte, dass es sich um eine Planung handle. „Dass die Kinder im September wieder ins Gebäude können, ist keine Zusage", stellte er klar. Im Juli soll ein dritter Info-Abend für die Eltern stattfinden. „Dann wissen wir mehr.“ Wenn der Unterricht im Schulgebäude nach den Sommerferien noch nicht funktioniere, bleibe es bei den Containern, versicherte Hauptamtsleiterin Annette Huber.
Hinsichtlich des Zeitplans gab sich ein Vater extrem skeptisch: „Wenn ich sehe, wo wir heute stehen – da müsste man schon zaubern können.“ Die Bauleitung sei offensichtlich überfordert. „Geld, Zeit, hier passt nichts.“ Und die Situation mit den Schadstoffen sei unerträglich, ärgerte er sich.
Diese Sorge treibt auch andere Eltern um: „Finden noch Messungen statt?“, lautete etwa eine Frage. Durch die laufenden Arbeiten hätten sich die Werte nicht verändert, antwortete Annette Huber. „Im Baubereich gibt es außerdem noch einen zusätzlichen Staubvorhang“, ergänzte Bounedjar. Wenn alle Schadstoffe komplett entfernt sind, soll erneut gemessen werden. Er gab sich, was den zeitlichen Ablauf angeht, zuversichtlich: „Im Innenbereich arbeiten die Firmen auch parallel.“
Wichtig war den betroffenen Eltern des Weiteren, dass die Kinder sich nicht selbst um den Umzug kümmern, sprich mitanpacken müssen. „Darauf werden wir achten und Mitarbeiter des Betriebshofs schicken", versprach die Hauptamtsleiterin.
Christian Dell, Vorsitzender des Elternbeirats, regte noch an, ob es nicht sinnvoll sei, auch gleich den Fußboden zu erneuern. „Partiell muss er ausgebessert werden, aber insgesamt würde das die Arbeiten erheblich verzögern“, gab Bounedjar zu bedenken. „Es wird ohnehin zu Verzögerungen kommen, also würde das keine so große Rolle spielen“, mutmaßte Dell. Es bestehe aber keine Notwendigkeit, erklärte der Erste Bürgermeister. Und ein neuer Boden würde ohnehin nicht während des Schulbetriebs verlegt.
Räume für Abschlussklassen
Explizit darum gebeten wurde von Elternseite, die künftigen Neunt- und Zehntklässler nicht im Schulgebäude einzuplanen, da sich diese schließlich auf ihre Prüfungen vorbereiten müssen. „Nach den Sommerferien stehen Räume in der Sprachheilschule zur Verfügung“, kündigte Huber an.
Eine Auslagerung nach Haltingen sei nämlich kaum eine Option – da waren sich alle Beteiligten einig.
Stimmung unter den Lehrern
Wie denn die Stimmung im Lehrerkollegium sei, lautete eine Frage an Gemeinschaftsschulleiter Burkhard Keller beim Info-Abend. Dieser sprach von „Humor, den man haben muss“. „Wir kennen den Zustand und sind derzeit einfach keine normale Schule.“ Die Wege seien weit, die Bedingungen und das Arbeiten sehr schwierig. „Das Kollegium versucht, das Beste daraus zu machen und die Situation mitzutragen.“ Es gelte, durchzuhalten. Auffällig sei aber, dass sich die Lehrer in ihrer Freizeit deutlich weniger in der Schule aufhalten. „Ich habe aber die Hoffnung, dass der größte Teil hinter uns liegt – und das gibt Kraft“, gab sich Keller letzten Endes positiv gestimmt.
Eltern treibt vieles um
Die Eltern der Gemeinschaftsschüler finden, dass sich im Schulgebäude zu viel Staub ablagert. „Die Staubwand hilft meiner Ansicht nach nur bedingt“, hatte Elternbeiratsvorsitzender Christian Dell beobachtet. In der Aula werde Material angeliefert und gelagert, außerdem laufen die Bauarbeiter dort durch, erklärte Ryad Bounedjar vom Amt für Gebäudemanagement und Umweltschutz. „Der Staub kann nicht nur davon kommen“, war Dell überzeugt.
Er regte denn auch an, sich vor Ort gemeinsam ein Bild zu machen. In einem noch genutzten Raum wurden die Zustände von den Eltern ebenfalls bemängelt. Es werde jeden Tag gefegt und alle zwei Tage nass aufgewischt, lautete die Auskunft. Die Stadt versprach aber, das Problem anzugehen. Gestern Mittag fand direkt ein Termin mit der Reinigungsfirma statt, wie Erster Bürgermeister Christoph Huber unserer Zeitung mitteilte. Die Klassenräume und Flure sollen nun mindestens dreimal die Woche – eventuell sogar fünfmal, je nach Kosten – nass gereinigt werden. „Wir nehmen das ernst“, betonte Huber.